Ries­ter Bau­spar­ver­trag: Vor- und Nach­teile die­ser Ries­ter-Vari­ante

Der Ries­ter Bau­spar­ver­trag: Ein­lei­tung

Der Ries­ter Bau­spar­ver­trag wurde 2008 ein­ge­führt. Er war quasi die Ant­wort auf den Weg­fall der Eigen­heim­zu­lage.

Es han­delt sich dabei um einen Bau­spar­ver­trag, der über Zula­gen und Steu­er­vor­teile staat­lich geför­dert wird. Ob ein sol­ches Ver­trags­kon­strukt sinn­voll ist, wel­che Vor­teile der Ries­ter Bau­spar­ver­trag bie­tet, aber auch wel­che Fall­stri­cke Sie dabei beach­ten müs­sen, dar­auf gehe ich im Fol­gen­den detail­liert ein.

Was ist ein Ries­ter Bau­spar­ver­trag?

Ein Ries­ter Bau­spar­ver­trag ist eine spe­zi­elle Form des Bau­spar­ver­trags, der durch staat­li­che Zula­gen und Steu­er­vor­teile geför­dert wird. Ries­ter Bau­spa­ren kom­bi­niert also die Eigen­schaf­ten eines tra­di­tio­nel­len Bau­spar­ver­trags mit den För­der­mög­lich­kei­ten der Ries­ter-Rente. Dabei soll sowohl die pri­vate Alters­vor­sorge als auch der Erwerb von Wohn­ei­gen­tum unter­stützt wer­den.

Riester Bausparvertrag für das Eigenheim
Quelle: Pix­a­bay

Wie funk­tio­niert ein Ries­ter Bau­spar­ver­trag?

Ein Ries­ter Bau­spar­ver­trag funk­tio­niert im Grunde nicht anders, als ein her­kömm­li­cher Bau­spar­ver­trag: Sie als Spa­rer schlie­ßen einen Ver­trag mit einer Bau­spar­kasse ab, zah­len Bei­träge ein und erhal­ten wäh­rend der Anspar­phase auf Ihr Gut­ha­ben nied­rige bis sehr nied­rige Zin­sen.

Die nied­ri­gen Zin­sen sind der Preis, den Sie im End­ef­fekt akzep­tie­ren müs­sen, damit Sie nach einer gewis­sen Anspar­dauer Anrecht auf ein zins­güns­ti­ges Dar­le­hen erhal­ten. Das geschieht dann, wenn der Bau­spar­ver­trag zuge­teilt wird.

Das wesent­li­che Argu­ment für einen Ries­ter Bau­spar­ver­trag besteht darin, dass die Ein­zah­lun­gen wäh­rend der Anspar­phase durch staat­li­che Zula­gen und mög­li­che Steu­er­vor­teile geför­dert wer­den. Die Zula­gen erhö­hen somit das ange­sparte Bau­spar­gut­ha­ben.

Was sind die Beson­der­hei­ten beim Ries­ter Bau­spar­ver­trag?

Die wesent­li­chen Unter­schiede zwi­schen Ries­ter Bau­spa­ren und einem her­kömm­li­chen Bau­spar­ver­trag sind:

  1. Das wich­tigste Unter­schei­dungs­kri­te­rium ist klar die staat­li­che För­de­rung durch Zula­gen und Steu­er­vor­teile. Auch wenn man bei einem so bie­de­ren Pro­dukt wie dem Bau­spar­ver­trag am aller­we­nigs­ten von Attrak­ti­vi­tät spricht, die staat­li­che För­de­rung kann diese tat­säch­lich erhö­hen.
  2. Damit ver­bun­den ist jedoch die Bin­dung an die Ries­ter-Vor­ga­ben: Ein Ries­ter Bau­spar­ver­trag unter­liegt den­sel­ben Regeln und Restrik­tio­nen wie die her­kömm­li­che Ries­ter-Rente. Hier sind ins­be­son­dere die ein­ge­schränkte Ver­wen­dung sowie die steu­er­li­chen Gege­ben­hei­ten gemeint. Dar­auf gehe ich in den nächs­ten Kapi­teln noch sehr detail­liert ein.

Ansons­ten möchte ich noch auf eine grund­sätz­li­che Beson­der­heit aller Bau­spar­ver­träge hin­wei­sen (nicht Ries­ter-spe­zi­fisch):

Bevor Sie mit Ries­ter Bau­spa­ren begin­nen, soll­ten Sie unbe­dingt auf die Ver­wen­dung des Bau­spar­dar­le­hens ach­ten. Denn das Bau­spar­dar­le­hen muss zwin­gend für wohn­wirt­schaft­li­che Zwe­cke ver­wen­det wer­den. Wohn­wirt­schaft­li­che Zwe­cke sind: Der Bau, Kauf oder die Reno­vie­rung von selbst­ge­nutz­tem Wohn­ei­gen­tum.

Wie kann ich die Bau­spar­summe opti­mie­ren?

Die Wahl der opti­ma­len Bau­spar­summe muss – unab­hän­gig davon, ob es sich um einen Wohn Ries­ter Bau­spar­ver­trag han­delt oder um einen Ver­trag ohne För­de­rung – sehr genau bedacht wer­den.

Zum Ver­ständ­nis: Die Bau­spar­summe ist die Summe aus ange­spar­tem Bau­spar­gut­ha­ben plus Bau­spar­dar­le­hen. In der Regel müs­sen 40 bis 50 Pro­zent der Bau­spar­summe ange­spart wer­den, damit Sie das Bau­spar­dar­le­hen in Anspruch neh­men kön­nen.

Riester Bausparen - Bausparguthaben und Bauspardarlehen

Grund­sätz­lich müs­sen Sie sich immer dar­über im Kla­ren sein, dass ein Bau­spar­ver­trag nichts ande­res als eine Wette auf die künf­tige Zins­ent­wick­lung ist.

Wenn Sie sich einen mög­lichst hohen Dar­le­hens­an­spruch zu einem nied­ri­gen Zins­satz sichern möch­ten, dann müs­sen Sie auch ent­spre­chend viel anspa­ren, und zwar eben­falls zu einem nied­ri­gen Zins.

Jetzt kann nie­mand die Zin­sen vor­her­sa­gen, die in 8 oder 9 Jah­ren am Markt gül­tig sein wer­den. Wenn Sie Pech haben, liegt der Finan­zie­rungs­zins am Markt näm­lich dann nied­ri­ger als der Dar­le­hens­zins, den Sie sich über Ihren Bau­spar­ver­trag gesi­chert haben. Das bedeu­tet, Sie haben neben den Abschluss­kos­ten des Bau­spar­ver­trags auch noch jah­re­lang Geld in eine Anlage ein­ge­zahlt, die deut­lich nied­ri­ger ver­zinst wird als alter­na­tive Anla­ge­for­men.

Natür­lich müs­sen Sie bei der Wahl der rich­ti­gen Bau­spar­summe auch die Ries­ter Zula­gen mit einbeziehen.Die Zula­gen wer­den näm­lich direkt in den Ver­trag ein­ge­zahlt und beein­flus­sen damit das Bau­spar­gut­ha­ben. Die Steu­er­vor­teile gehen dage­gen auf Ihr Giro­konto.

Eine genaue Kal­ku­la­tion und Bera­tung durch die Bau­spar­kasse oder einen unab­hän­gi­gen Finanz­be­ra­ter sind daher unbe­dingt zu emp­feh­len, um die opti­male Bau­spar­summe fest­zu­le­gen.

Wie viel muss ich ein­zah­len?

Die Höhe der Ein­zah­lung rich­tet sich in ers­ter Linie danach, wann der Bau­spar Ries­ter zuge­teilt wer­den soll. Genauso wich­tig ist aber auch, dass Sie die volle Höhe der mög­li­chen Zula­gen erhal­ten. Das gilt im Übri­gen für alle Ries­ter Ver­träge, also auch für Ries­ter Ver­si­che­run­gen.

Ich habe schon so viele Ver­träge gese­hen, bei denen nicht die not­wen­dige Höhe ein­ge­zahlt wurde, um die staat­li­che För­de­rung voll aus­zu­schöp­fen. Doch nur wenn Zula­gen in vol­ler Höhe gezahlt wer­den, macht ein Ries­ter Ver­trag über­haupt Sinn.

Auf die Höhe der mög­li­chen Zula­gen gehe ich im nächs­ten Kapi­tel ein.

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Wie hoch sind die Zula­gen und der Steu­er­vor­teil beim Ries­ter Bau­spar­ver­trag?

Ein wesent­li­cher Vor­teil des Ries­ter Bau­spar­ver­trags sind die staat­li­chen Zula­gen und Steu­er­vor­teile, die wäh­rend der Anspar­phase gewährt wer­den.

För­de­rung wäh­rend der Anspar­phase

Wäh­rend der Anspar­phase unter­teilt sich die För­de­rung wie folgt:

Grund­zu­lage175 € / JahrJeder för­der­be­rech­tigte Spa­rer erhält eine Grund­zu­lage von 175 Euro pro Jahr.
Kin­der­zu­lage300 € / JahrFür jedes kin­der­geld­be­rech­tigte Kind erhält der Spa­rer eine Kin­der­zu­lage von 300 Euro pro Jahr (für vor 2008 gebo­rene Kin­der 185 Euro).
Berufs­ein­stei­ger­bo­nus200 € ein­ma­ligJunge Berufs­ein­stei­ger bis 25 Jahre erhal­ten ein­ma­lig einen Bonus von 200 Euro.

Anders als der Steu­er­vor­teil wer­den die Zula­gen dem Bau­spar­ver­trag gut­ge­schrie­ben und erhö­hen das Bau­spar­gut­ha­ben.

Und wie errech­net sich nun der Steu­er­vor­teil?

Hierzu ein Bei­spiel:

Max Mus­ter­mann ist ledig und hat keine Kin­der. Er hat vor Kur­zem einen Wohn Ries­ter Bau­spar­ver­trag abge­schlos­sen. Sein Brut­to­jah­res­ein­kom­men liegt bei 84.000 €.

Fol­gende För­de­rung erhält er:

Grund­zu­lage175 € / Jahr
Steu­er­erspar­nis830 € / Jahr

Und hier ist der Rechen­weg:

Max Mus­ter­mann muss 4 % sei­nes Brut­to­jah­res­ein­kom­mens in den Ver­trag ein­zah­len, um die För­de­rung in vol­ler Höhe aus­zu­schöp­fen.

Aller­dings ist die Höhe des Ein­kom­mens bei 52.500 € gede­ckelt. Der Maxi­mal­bei­trag beträgt dem­nach: 52.500 € * 4 % = 2.100 €

Von dem Maxi­mal­bei­trag wer­den nun die jähr­li­chen Zula­gen wie­der abge­zo­gen:

2.100 € – 175 € Grund­zu­lage = 1.925 €

Die 1.925 € wie­derum redu­zie­ren sein zu ver­steu­ern­des Jah­res­ein­kom­men. Somit erhält er eine Steu­er­erspar­nis von 830 €.

Wel­che Steu­ern fal­len beim Ries­ter Bau­spar­ver­trag in der Ren­ten­phase an?

In der Ren­ten­phase wird die Ries­ter­rente wie­der ver­steu­ert. Und zwar mit dem dann gül­ti­gen Steu­er­satz. Beim Wohn Ries­ter Bau­spar­ver­trag fal­len aller­dings keine Ren­ten­zah­lun­gen an. Wie also wird hier die Besteue­rung vor­ge­nom­men?

Um die Besteue­rung des Ries­ter Bau­spar­ver­trag kor­rekt zu erfas­sen, wird von der ZFA (Zen­trale Zula­gen­stelle für Alters­ver­mö­gen) ein soge­nann­tes fik­ti­ves Wohn­för­der­konto ange­legt.

Hier wer­den alle Ihre Ein­zah­lun­gen für das geför­derte Eigen­heim plus die Zula­gen notiert und die ent­spre­chende Steu­er­schuld wird errech­net.

Die fäl­li­gen Steu­ern müs­sen dann bis zum 85. Lebens­jahr monat­lich zurück­ge­zahlt wer­den. Wer es sich leis­ten kann, zahlt die Steu­er­schuld in einer Summe zurück. Als Dank gibt es einen Nach­lass auf die Gesamt­summe von 30 %.

Wel­che Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten habe ich beim Ries­ter Bau­spa­ren?

Die Ries­ter Bau­spar­ver­trag Ver­wen­dung ist genau gere­gelt. Allen gemein ist, dass sie einen wohn­wirt­schaft­li­chen Ver­wen­dungs­zweck haben müs­sen.

Ries­ter Bau­spar­ver­trag Ver­wen­dung für die Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung

Das Ries­ter Bau­spa­ren kann zur Finan­zie­rung des Baus oder Kaufs einer selbst­ge­nutz­ten Immo­bi­lie ver­wen­det wer­den. Für Kapi­tal­an­la­ge­im­mo­bi­lien ist Ries­ter Bau­spa­ren nicht gestat­tet.

Ries­ter Bau­spar­ver­trag Ver­wen­dung zur Umschul­dung

Eine wei­tere Ver­wen­dungs­mög­lich­keit ist die Umschul­dung bestehen­der Immo­bi­li­en­kre­dite. Auch hier nur für sol­che, die mit einer selbst genutz­ten Immo­bi­lie in Ver­bin­dung ste­hen.

Ries­ter Bau­spar­ver­trag Ver­wen­dung für den alters­ge­rech­ten Umbau

Der Ries­ter Bau­spar­ver­trag kann auch für den alters­ge­rech­ten Umbau einer Immo­bi­lie genutzt wer­den. Dies umfasst Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Bar­rie­re­frei­heit, wie den Ein­bau eines Trep­pen­lifts oder die Anpas­sung von Bade­zim­mern.

Ries­ter Bau­spar­ver­trag Ver­wen­dung für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung

Ries­ter Bau­spa­ren kön­nen Sie neben den bis­her auf­ge­zeig­ten Ver­wen­dungs­ze­cken auch für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung einer Immo­bi­lie ver­wen­den. Maß­nah­men zur Ener­gie­ein­spa­rung, wie die Däm­mung von Fas­sa­den oder der Ein­bau ener­gie­ef­fi­zi­en­ter Heiz­sys­teme, kön­nen damit finan­ziert wer­den.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Hin­weis ist, dass Sie auch bestehende Ries­ter­ver­träge wie Ver­si­che­run­gen oder Bank­spar­pläne für die genann­ten Ver­wen­dungs­zwe­cke ein­set­zen kön­nen. Es muss also nicht zwin­gend der Ries­ter Bau­spa­ren sein.

Wel­che Vor­teile und Nach­teile hat der Ries­ter Bau­spar­ver­trag?

Wie Sie viel­leicht schon raus­le­sen konn­ten, bin ich kein gro­ßer Fan von Bau­spar­ver­trä­gen. Die teil­weise hohen Abschluss­ge­büh­ren gepaart mit nied­ri­gen Spar­zin­sen machen die Pro­dukte oft­mals unat­trak­tiv.

Wie in vie­len ande­ren Berei­chen auch, nutzt die Finanz­in­dus­trie die Angst der Men­schen vor dem Unge­wis­sen –in dem Fall hohe Zin­sen – als Ver­kaufs­ar­gu­ment.

Nichts­des­to­trotz haben Bau­spar­ver­träge ihre Berech­ti­gung. Ich per­sön­lich habe für meine eigene Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung einen Bau­spar­ver­trag als Zins­si­che­rungs­in­stru­ment genutzt – aller­dings zu sehr guten Kon­di­tio­nen.

Wird ein Bau­spar­ver­trag durch die Ries­ter För­de­rung bes­ser? Schauen wir uns hierzu die Vor- und Nach­teile genauer an:

Vor­teile des Ries­ter Bau­spar­ver­trags

  1. Staat­li­che För­de­rung: Zula­gen und Steu­er­vor­teile kön­nen über die Zeit beacht­li­che 5-stel­lige Sum­men anneh­men. Das ist ein kla­rer Vor­teil!
  2. Zins­si­che­rung: Sie wis­sen schon bei Abschluss, zu wel­chem Zins Sie finan­zie­ren wer­den.
  3. Rela­tiv fle­xi­ble Nut­zung: Die Mit­tel kön­nen für den Bau, Kauf, Umbau oder die ener­ge­ti­sche Sanie­rung von selbst­ge­nutz­tem Wohn­ei­gen­tum ver­wen­det wer­den.

Nach­teile des Ries­ter Bau­spar­ver­trags

  1. Bin­dung an wohn­wirt­schaft­li­che Zwe­cke: Ries­ter war noch nie ein beson­ders ein­fa­ches oder fle­xi­bles Pro­dukt. Für den Bau­spar Ries­ter gilt das in beson­de­rem Maß. Die geför­der­ten Mit­tel müs­sen zwin­gend für wohn­wirt­schaft­li­che Zwe­cke ver­wen­det wer­den, was die Fle­xi­bi­li­tät ein­schränkt. Wenn Sie die geför­derte Immo­bi­lie bei­spiels­weise wie­der ver­kau­fen soll­ten, kann es zu einer Rück­for­de­rung der Zula­gen und Steu­er­vor­teile kom­men.
  2. Kom­ple­xi­tät: Ein nicht zu unter­schät­zen­der Nach­teil ist die Kom­ple­xi­tät, die sich durch die Kom­bi­na­tion von Bau­spar­ver­trag und Ries­ter-För­de­rung ergibt. Hier­bei ist es wich­tig, dass Sie sich inten­siv mit der Mate­rie beschäf­ti­gen oder einen Fach­mann oder eine Fach­frau kon­sul­tie­ren.
  3. Nach­ge­la­gerte Besteue­rung: In der Ren­ten­phase müs­sen die geför­der­ten Ein­zah­lun­gen und Erträge ver­steu­ert wer­den.
    Mein Tipp: Las­sen Sie sich eine Pro­gnose und Hoch­rech­nung auf­zei­gen, die nicht nur die Steu­er­vor­teile dar­stellt, son­dern auch die von Ihnen zu leis­ten­den Steu­er­zah­lun­gen, die Sie spä­ter zah­len müs­sen. Lei­der wird das von dem einen oder ande­ren Finanz­be­ra­ter gerne unter­schla­gen.
  4. Ver­füg­bar­keit: Wie bei allen geför­der­ten Pro­duk­ten ist die Ver­füg­bar­keit sehr ein­ge­schränkt. Das bedeu­tet kon­kret, dass Sie über die Ein­zah­lun­gen in Ihren Bau­spar­ver­trag nur sehr ein­ge­schränkt ver­fü­gen kön­nen.

Wor­auf sollte ich bei der Aus­wahl des Ries­ter Bau­spar­ver­trags ach­ten?

Grund­sätz­lich soll­ten Sie sich vor Abschluss eines Ries­ter Bau­spar­ver­trags umfas­send zu Ihrem Finan­zie­rungs­vor­ha­ben bera­ten las­sen. Wich­tige Fra­gen, die unab­hän­gig vom Ries­ter Bau­spa­ren geklärt wer­den müs­sen, sind:

  • Wie­viel Immo­bi­lie kann und will ich mir über­haupt leis­ten?
  • Wie­viel Eigen­ka­pi­tal möchte ich in meine Finan­zie­rung ein­brin­gen?
  • Bis wann möchte ich den Immo­bi­li­en­kre­dit zurück­ge­zahlt haben?
  • Habe ich alle Kos­ten im Zusam­men­hang mit dem Immo­bi­li­en­kauf berück­sich­tigt?
  • Möchte ich die mir zuste­hende Ries­ter För­de­rung als Bau­spar Ries­ter nut­zen oder zahle ich statt­des­sen lie­ber in ein ren­di­te­stär­ke­res Ries­ter Pro­dukt ein?
    Ich emp­fehle Ihnen hierzu mei­nen Bei­trag zur Ries­ter Rente.

Sollte Ihre Ent­schei­dung zu Guns­ten des Ries­ter Bau­spa­rens aus­fal­len, sind diese Punkte bei der Aus­wahl hilf­reich:

  • Ver­glei­chen Sie die unter­schied­li­chen Zutei­lungs­be­din­gun­gen. Wol­len Sie schnell mit der Kre­dit­phase star­ten? Dann hat das einen gro­ßen Ein­fluss, wel­che Zutei­lung Sie wäh­len.
  • Ver­glei­chen Sie die Zin­sen sowohl für das Bau­spar­gut­ha­ben als auch für das Dar­le­hen.
  • Ver­glei­chen Sie die Til­gung des Bau­spar­dar­le­hens: Bau­spar­kas­sen for­dern häu­fig eine hohe Til­gung. Las­sen Sie sich genau auf­zei­gen, inwie­weit die Dar­le­hens­ra­ten zu Ihrer per­sön­li­chen Haus­halts­pla­nung pas­sen.
  • Ver­glei­chen Sie die Kos­ten: Die Gebüh­ren und Kos­ten eines Bau­spar­ver­trags haben einen ent­schei­den­den Ein­fluss auf das Ergeb­nis. Diese müs­sen Ihnen trans­pa­rent und ver­ständ­lich auf­ge­zeigt wer­den.

Wel­che Alter­na­ti­ven zum Ries­ter Bau­spar­ver­trag gibt es?

Neben dem Ries­ter Bau­spar­ver­trag gibt es auch andere Ver­trags­ar­ten, die Ries­ter-för­der­fä­hig sind:

  1. Fonds­ge­bun­dene Ries­ter Rente als Ren­ten­ver­si­che­rung: Hier zah­len Sie in ein Ver­si­che­rungs­pro­dukt ein, das die Bei­träge zu einem gewis­sen Teil in Fonds und ETFs Ihrer Wahl anlegt. Diese Vari­ante ist nicht an einen wohn­wirt­schaft­li­chen Ver­wen­dungs­zweck gebun­den und bie­tet ein deut­lich bes­se­res Ren­di­te­po­ten­zial als das Ries­ter Bau­spa­ren.
  2. Klas­si­sche Ries­ter-Rente: Auch hier­bei han­delt es sich um ein Ver­si­che­rungs­pro­dukt. Anders als bei der fonds­ge­bun­de­nen Vari­ante wer­den die Bei­träge kon­ven­tio­nell inves­tiert. Die Ren­di­ten sind eher nied­rig.
  3. Ries­ter Spar­pläne: Die denk­bar schlech­teste Vari­ante bei Ries­ter. Ries­ter Spar­pläne gibt es als kon­ven­tio­nelle Spar­pläne mit nied­ri­gem garan­tier­ten Zins oder als Fonds- oder ETF Spar­pläne. Alle Vari­an­ten wer­den zumeist als kos­ten­güns­tige Alter­na­tive zu Ver­si­che­rungs­ta­ri­fen bewor­ben. Lei­der wird hier­bei unter­schla­gen, dass auch bei Ries­ter Spar­plä­nen am Ende der Bei­trags­zeit eine Ver­si­che­rung abge­schlos­sen wer­den muss. Zu Kos­ten, die heute noch gar nicht fest­ste­hen.

Mein Fazit zu Ries­ter Bau­spa­ren

Ries­ter und Bau­spa­ren haben gemein­sam, dass sie eher unter­durch­schnitt­lich von der Ren­dite sind. Wie kann es dann also Sinn machen, diese bei­den Pro­dukte auch noch mit­ein­an­der zu kom­bi­nie­ren?

Nun, es kommt wie immer auf die indi­vi­du­elle Situa­tion sowie die per­sön­li­che Ziel­set­zung an.

Wenn ich mich eher zu den risi­ko­aver­sen Men­schen zähle, die Wert auf Sicher­heit und Plan­bar­keit legen, dann kann das Ries­ter Bau­spa­ren sinn­voll sein. Die Zula­gen und Steu­er­vor­teile kön­nen dafür sor­gen, dass ich mir eher ein Eigen­heim leis­ten kann oder die­ses schnel­ler ent­schulde.

Für Per­so­nen, die zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch keine genaue Vor­stel­lung über ihre wei­tere Lebens­pla­nung haben oder für die heute schon fest­steht, im Alter nicht in Deutsch­land leben zu wol­len, würde ich von dem Kon­strukt Ries­ter Bau­spa­ren eher abra­ten.

Sie wün­schen sich Unter­stüt­zung bei der Aus­wahl opti­ma­ler Vor­sor­ge­lö­sun­gen?
Gerne berate ich Sie!

Hat Ihnen der Bei­trag gefal­len? Wur­den Ihre Fra­gen voll­stän­dig beant­wor­tet?

Dann tei­len Sie den Bei­trag gerne mit Ihren Bekann­ten, Freun­den und Kol­le­gen!

Sind Fra­gen offen geblie­ben? Nut­zen Sie bereits eine Form der Ries­ter-Vor­sorge, um die Ver­sor­gungs­lü­cke im Alter zu schlie­ßen?

 Hin­ter­las­sen Sie gerne unten einen Kom­men­tar!

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Autor & Finanzexperte Daniel Wenzel

Daniel Wenzel
Unabhängiger Finanzplaner und Finanzberater

Daniel Wenzel hat über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche und ist seit 2010 selbstständig, um die Interessen seiner Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und eine hohe Beratungsqualität zu gewährleisten.

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