In Gold inves­tie­ren: Meine Tipps für Gold als Anlage

Bevor Sie wei­ter­le­sen – Sie möch­ten zu aktu­el­len Fach­bei­trä­gen wie die­sem infor­miert wer­den?

Ein­lei­tung

Gold übt auf viele Men­schen eine starke Fas­zi­na­tion aus. Gold steht für Glanz, Soli­di­tät und Wert­be­stän­dig­keit.

Dar­über hin­aus gilt Gold als das älteste Zah­lungs­mit­tel der Welt.

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Da ich aber weder His­to­ri­ker noch Juwe­lier bin, son­dern als Finanz­pla­ner mein Geld (nicht Gold) ver­diene, geht es in die­sem Bei­trag um die Beant­wor­tung der Frage: Lohnt es sich Gold zu kau­fen? Wie kann ich sinn­voll in Gold inves­tie­ren und die Asset­klasse Gold für meine Alters­vor­sorge und für mein Port­fo­lio sinn­voll ein­set­zen? Lohnt es sich Gold zu kau­fen und wenn ja, in wel­cher Form ist es sinn­voll? Direkt mit Mün­zen und Bar­ren, oder eher sekun­där über ETFs, ETCs, Fonds und Aktien? Ganz beson­ders möchte ich mich in die­sem Arti­kel mit der Frage aus­ein­an­der­set­zen, ob Gold tat­säch­lich so sicher ist, wie es viele da drau­ßen behaup­ten. Oder ob sie damit nicht eher einem fun­da­men­ta­len Irr­tum unter­lie­gen.

Wo kauft man Gold und wie kann ich eigent­lich Geld in Gold anle­gen?

Bevor Sie über­le­gen, wo Sie Gold kau­fen wol­len, soll­ten Sie sich die Frage beant­wor­ten, WARUM Sie in Gold inves­tie­ren möch­ten. Damit Sie das Ganze bes­ser ein­ord­nen kön­nen, habe ich nach­fol­gend zwei Typen von typi­schen Gold­käu­fern auf­ge­lis­tet. Wo wür­den Sie sich eher ein­ord­nen?

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1. Der Apo­ka­lyp­ti­ker

Für viele Men­schen ist Gold die Kri­sen­wäh­rung schlecht­hin. Und damit lie­gen sie ja auch nicht ganz falsch. Stel­len Sie sich ein­fach mal kurz vor, unser Wirt­schafts- und Wäh­rungs­sys­tem würde zusam­men­bre­chen. Mit Zusam­men­bruch meine ich, dass sämt­li­che Liqui­di­täts­ströme zum Erlie­gen kom­men. Die Zen­tral­ban­ken wür­den nicht mehr ein­sprin­gen (kön­nen), die Noten­presse würde still­ste­hen.

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In den letz­ten Kri­sen konn­ten wir uns immer dar­auf ver­las­sen, dass es fri­sches und ste­tig neues Zen­tral­bank­geld gibt, aber wie lange wird das noch so wei­ter­ge­hen? Oder wir wür­den eine Hyper­in­fla­tion bekom­men? Sie müss­ten das Geld schub­kar­ren­weise zum Bäcker brin­gen, um bei­spiels­weise einen Laib Brot zu kau­fen.

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Sol­che apo­ka­lyp­ti­schen Vor­her­sa­gen haben der­zeit wie­der Hoch­kon­junk­tur, was in Anbe­tracht der sehr hohen Kurse an den Kapi­tal­märk­ten und der immer wei­ter zuneh­men­den welt­wei­ten Ver­schul­dung nicht ver­wun­dert. Ganz egal, ob das zutrifft oder nicht: Kommt es zu die­ser besag­ten Super-Krise, dann wäre die Ent­schei­dung, Gold zu kau­fen, sicher­lich nicht die schlech­teste gewe­sen. Doch wie müsste so eine Anlage in Gold dann idea­ler­weise aus­se­hen? In Gold inves­tie­ren hat dann ja nicht pri­mär den Zweck, hohe Erträge zu gene­rie­ren, son­dern es soll als Zah­lungs­mit­tel die­nen. Und immer dann, wenn Gold wie eine Wäh­rung fun­gie­ren soll, ins­be­son­dere wenn es darum geht, Güter des täg­li­chen Bedarfs zu erwer­ben, dann muss die Stü­cke­lung natür­lich mög­lichst klein sein. Für den Fall des Apo­ka­lyp­ti­kers wären also Mün­zen das geeig­nete Mit­tel für die Anlage in Gold. Gän­gige Mün­zen sind der aus­tra­li­sche Nug­get, die kana­di­sche Maple Leaf sowie der den meis­ten bekannte süd­afri­ka­ni­sche Krü­ger­rand. Für den Apo­ka­lyp­ti­ker kom­men indes aus­schließ­lich phy­si­sche Gold­an­la­gen in Betracht. Pro­duk­ten, die indi­rekt am Gold­preis par­ti­zi­pie­ren, schenkt er in der Regel kein Ver­trauen.

2. Der Inves­tor

Anders sieht es bei der zwei­ten Gruppe aus. Der typi­sche Inves­tor fragt: Lohnt es sich Gold zu kau­fen?

Die Ant­wort erfolgt unter Berück­sich­ti­gung der Gesichts­punkte: Ren­dite, Sicher­heit oder ganz all­ge­mein zur Port­fo­lio­op­ti­mie­rung?

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Der Inves­tor ist – anders als der Apo­ka­lyp­ti­ker – in der Art und Weise, wie er die Anlage in Gold tätigt nicht so sehr ein­ge­schränkt. Neben dem Kauf von phy­si­schem Gold (Mün­zen, Bar­ren etc.) kann er auch in andere Anla­gen inves­tie­ren, die direkt oder indi­rekt mit der Wert­ent­wick­lung des Gold­prei­ses zu tun haben.

Zur bes­se­ren Über­sicht habe ich die ein­zel­nen Wege, in Gold zu inves­tie­ren, tabel­la­risch auf­ge­lis­tet:

AnlageETCGold­mi­nen-AktienGold­mi­nen -FondsGold­spar­pläne
Han­delBörseBörseBörseÜber ent­spre­chende Lie­fe­ran­ten
Ver­füg­bar­keitSehr hochSehr hochSehr hochKann erheb­lich ein­ge­schränkt sein
Beson­der­heitETCs sind KEINE Invest­ment­fonds, son­dern Schuld­ver­schrei­bun­gen! Diese sind mit phy­si­schem Gold teil­weise unter­legt.Die Anlage in Gold erfolgt sekun­där.Auch hier han­delt es sich um eine Sekun­däre Anlage.Unbe­dingt den Anbie­ter über­prü­fen. Sehr viele Schwarze Schafe am Markt.
Bei­spielXetra Gold; Invesco Phy­si­cal GoldBar­rick GoldBlack­rock World Gold FundSolit-Kapi­tal

Für all­die­je­ni­gen, die phy­si­sches Gold kau­fen möch­ten, bie­tet sich der klas­si­sche Weg über die Fili­al­bank an oder aber man erwirbt Gold bei einem zer­ti­fi­zier­ten Gold­händ­ler, ent­we­der eben­falls vor Ort oder aber über das Inter­net. Vor­sicht ist in jedem Fall gebo­ten, denn mit der zuneh­men­den Nach­frage nach Gold tre­ten immer mehr teils sehr dubiose Anbie­ter in Erschei­nung.

In Gold inves­tie­ren: Das sind die Vor- und Nach­teile

Über das Für und Wider von Gold als Anlage wird viel dis­ku­tiert. Auch ich erlebe es im Gespräch mit ande­ren Finanz­be­ra­tern häu­fig, dass es beim Thema Gold haupt­säch­lich um Mei­nun­gen geht, oft noch gepaart mit ganz viel Emo­tion. Doch meine Bera­tungs­phi­lo­so­phie basiert nicht auf Mei­nun­gen, son­dern auf har­ten Zah­len, Daten und Fak­ten.

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Nach­fol­gend erhal­ten Sie daher aus­sa­ge­kräf­ti­ges Zah­len- und Daten­ma­te­rial, damit Sie bes­ser ent­schei­den kön­nen, ob sich die Anlage in Gold für Sie lohnt. So viel aber schon vor­weg: Wer behaup­tet, Gold sei die sichere Geld­an­lage schlecht­hin, weiß es ent­we­der nicht bes­ser oder sagt wis­sent­lich die Unwahr­heit. Wenn Sie Ihr Geld wirk­lich sicher anle­gen möch­ten, emp­fehle ich Ihnen unbe­dingt mei­nen Bei­trag „Gibt es noch sichere Geld­an­la­gen? So kön­nen auch Sie Ihr Geld sicher anle­gen„.

Geld in Gold anle­gen: die Vor­teile

1. (Ver­meint­lich) kri­sen­si­cher
Der ent­schei­dende Vor­teil, wenn Sie in Gold inves­tie­ren, ist die phy­sisch begrenzte Menge von Gold. Solange es nicht mög­lich sein wird, Gold künst­lich her­zu­stel­len, bleibt es ein knap­pes Gut. Auch die Mög­lich­keit, es als Zah­lungs­mit­tel zu nut­zen, ist ein wich­ti­ger Aspekt.
Daher ist und bleibt Gold eines DER Kri­sen­in­vest­ments schlecht­hin.

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Mehr Infor­ma­tio­nen

2. Eine Anlage zum Anfas­sen
Wer mit Invest­ments nicht so bewan­dert ist, über kein Wert­pa­pier­de­pot ver­fügt und zu Anla­gen ten­diert, die er „begrei­fen“ kann, für den ist die Hap­tik des Gol­des sicher ein wich­ti­ger Aspekt. Gold ist wie die eigene Immo­bi­lie eine Anlage zum Anfas­sen.

3. Diver­si­fi­zie­rung
Zur wei­te­ren Diver­si­fi­zie­rung des Wert­pa­pier­port­fo­lios sind Edel­me­talle oder Instru­mente, die sekun­där an der Preis­ent­wick­lung par­ti­zi­pie­ren, gut geeig­net.
Ent­schei­dend ist hier die Höhe des pro­zen­tua­len Anteils, wor­auf ich im Schluss­fa­zit aber genauer ein­ge­hen werde.

Geld in Gold anle­gen: die Nach­teile

1. Geringe Ren­dite
Die nach­fol­gende Abbil­dung zeigt die Ent­wick­lung des Gold­prei­ses von 1968 bis heute.
Das sieht gar nicht schlecht aus, oder? Die jähr­li­che Ren­dite lag bei 5,82 %.

Bild­quelle: FVBS pro­fes­sio­nal

Auch wenn sol­che Ren­di­ten sicher nicht zu ver­ach­ten sind, so müs­sen wir doch fai­rer­weise auch den Zeit­raum beach­ten. Wir spre­chen immer­hin von 53 Jah­ren. Und wir sehen im Chart viele Peri­oden, in denen prak­tisch kein Wachs­tum zu ver­zeich­nen war bzw. in denen es zu teil­weise hohen Ver­lus­ten kam. Wert­be­stän­dig­keit sieht jeden­falls anders aus.

2. Auf die Lage­rung kommt es an
Das Haupt­ar­gu­ment der Gold­fans – näm­lich Gold als Kri­sen­wäh­rung zu besit­zen – muss äußerst kri­tisch hin­ter­fragt wer­den. Denn es reicht nicht aus, Gold zu besit­zen. Sie müs­sen auch in der Lage sein, es so auf­zu­be­wah­ren, dass ein Zugriff durch unbe­rech­tigte Dritte ver­hin­dert wird. Hierzu gibt es ver­schie­dene Optio­nen, aller­dings bie­tet keine davon eine 100-pro­zen­tige Sicher­heit.

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Tre­sor­la­ge­rung

Der Vor­teil der Tre­sor­la­ge­rung liegt in der direk­ten Ver­füg­bar­keit der Gold­mün­zen oder -bar­ren. Aller­dings bie­tet sie kei­nen aus­rei­chend hohen Schutz bei einem Ein­bruch oder – schlim­mer noch – einem Über­fall.

Lage­rung im Bank­schließ­fach

Wert­ge­gen­stände, die in einem Bank­schließ­fach lagern, sind nicht – wie häu­fig ange­nom­men – voll­um­fäng­lich ver­si­chert. Höhere Wertsum­men müs­sen Sie durch eine zusätz­li­che Schließ­fach­ver­si­che­rung absi­chern.

Dar­über hin­aus sehen sehr über­zeugte Crash-Pro­phe­ten auch im Bank­schließ­fach letzt­lich kei­nen voll­kom­me­nen Schutz vor unbe­rech­tig­ten Zugrif­fen, bei­spiels­weise durch den Staat selbst. Für sol­che Men­schen ist dann unter Umstän­den die nächste Kate­go­rie bes­ser geeig­net.

Lage­rung im unter­ir­di­schen Hoch­si­cher­heits­la­ger auf nicht­deut­schem Ter­ri­to­rium

Der eine oder andere Edel­me­tall­händ­ler und Anbie­ter von Gold­spar­plä­nen bie­tet sei­nen Kun­den die Mög­lich­keit an, sein Gold im Hoch­si­cher­heits­la­ger auf­zu­be­wah­ren. Idea­ler­weise befin­den sich diese Lager nicht in der euro­päi­schen Union, son­dern in Län­dern wie der Schweiz oder in Kanada. Das mag für den einen oder ande­ren erst­mal inter­es­sant, gar span­nend klin­gen, hat aber zwei ent­schei­dende Tücken:

  • Wie ist die Ver­füg­bar­keit im Kri­sen­fall? Komme ich bei einem Zusam­men­bruch der Finanz­märkte schnell an mein Gold? Wenn das welt­weite Finanz­sys­tem zusam­men­bricht, dann wer­den Sie Mühe haben, sich ins Flug­zeug zu set­zen, um zu Ihrem Hoch­si­cher­heits­la­ger in der Schweiz oder in Kanada zu gelan­gen.
  • Län­der­ri­siko: Was pas­siert mit mei­nem Ver­mö­gen bei einer krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Land, in dem sich das Hoch­si­cher­heits­la­ger befin­det?

In Gold inves­tie­ren: Mein Zwi­schen­fa­zit

Bevor sie Ihr Geld in Gold anle­gen, müs­sen Sie die Vor- und Nach­teile sehr genau abwä­gen. Zur Diver­si­fi­zie­rung eig­net es sich grund­sätz­lich gut. Beim Thema Sicher­heit hat Gold nach wie vor einen hohen Stel­len­wert, aller­dings muss auch das kri­tisch hin­ter­fragt bzw. bis zum Ende durch­dacht wer­den.

Alter­na­ti­ven zu Gold als Geld­an­lage

Wie wir gese­hen haben, gibt es durch­aus gute Argu­mente dafür, wenn Sie Ihr Geld in Gold anle­gen möch­ten. Pro­ble­ma­tisch bei Gold ist aller­dings, dass es in guten Kon­junk­tur­pha­sen nur unzu­rei­chend bis gar nicht davon pro­fi­tiert.

Bild­quelle: FVBS pro­fes­sio­nal

Wie man in der Abbil­dung gut erken­nen kann, konnte man in den letz­ten 10 Jah­ren sehr gute Gewinne am Akti­en­markt erzie­len. Gold hat im sel­ben Zeit­raum deut­lich schlech­ter „per­formt“.

Wie wäre es also mit einer ECHTEN Alter­na­tive zu Gold als Anlage? Einer Alter­na­tive, die auch dem Seg­ment Edel­me­talle zuge­hö­rig ist, aber deut­lich bes­ser per­formt?

Das ist zum Bei­spiel bei Pal­la­dium der Fall. Wie wir im nach­fol­gen­den Chart sehen kön­nen, ist die Wert­ent­wick­lung von Pal­la­dium um Län­gen bes­ser als die von Gold.

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In 31 Jah­ren wur­den aus einer Ein­mal­an­lage von 10.000 Euro 194.000 Euro, bei Gold waren es ledig­lich 45.000 Euro.

Der Grund für diese Out­per­for­mance liegt darin, dass Pal­la­dium ein wirt­schaft­lich wich­ti­ges Pla­tin­me­tall ist.

Pal­la­dium fin­det zum Bei­spiel Ver­wen­dung in der Pro­duk­tion von Drei-Wege-Kata­ly­sa­to­ren. Wei­tere Anwen­dun­gen gibt es aber auch in der Elek­tro­nik oder in Brenn­stoff­zel­len.

Hält man sich vor Augen, dass wir welt­weit deut­lich häu­fi­ger wirt­schaft­li­che Auf­wärts­pha­sen haben als Zei­ten von nied­ri­ger Kon­junk­tur oder gar Rezes­sio­nen, dann ist es nicht ver­wun­der­lich, dass Pal­la­dium sich so viel bes­ser ent­wi­ckelt hat als Gold.

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Soll man jetzt also kon­se­quen­ter­weise aus­schließ­lich in Pal­la­dium statt in Gold inves­tie­ren? Nein, natür­lich nicht. Auch hier lau­tet das Zau­ber­wort „Diver­si­fi­ka­tion“. Bauen Sie sich einen Edel­me­tall Bas­ket, also einen Korb aus ver­schie­de­nen Edel­me­tal­len. Die Aus­wahl sollte so sein, dass Sie einen guten Mix aus zykli­schen und nicht­zy­kli­schen Metal­len erzie­len. Zykli­sche Metalle sind zum Bei­spiel Sil­ber und eben Pal­la­dium, weil sie Ver­wen­dung in der Indus­trie fin­den.

Edel­me­tall Bas­kets habe ich schon in der Ver­gan­gen­heit bei vie­len mei­ner Kun­den emp­foh­len und es zeigt sich gerade aktu­ell, wie sinn­voll das war.

Übri­gens: Auch Pal­la­dium kön­nen Sie bei ent­spre­chen­den Edel­me­tall­händ­lern phy­sisch erwer­ben. Damit stellt es aus mei­ner Sicht eine wich­tige Alter­na­tive zu Gold als Anlage dar.

Mein Fazit und wie ich in Gold inves­tie­ren für sinn­voll erachte

Sie haben es bestimmt schon raus­ge­hört, dass ich kein Fan von phy­si­schem Gold als Anlage bin. Auch wenn Gold an sich einen Wert dar­stellt, so bedeu­tet das noch lange nicht, dass es auch per se sicher ist. Die Sicher­heit von Gold hört näm­lich dann auf, wenn es darum geht, wie Sie es auf­be­wah­ren sol­len. Wie wir gese­hen haben, gibt es nicht DIE per­fekte Mög­lich­keit, Gold zu hor­ten oder zu lagern. Auch das Hand­ling von Gold als Zah­lungs­mit­tel muss sehr kri­tisch hin­ter­fragt wer­den. Wie groß soll denn bitte ein Ein­kauf von Lebens­mit­teln aus­fal­len, wenn ich ihn mit Krü­ger­rand Mün­zen bezah­len will?

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Mich las­sen die Unter­gangs­pro­phe­zei­un­gen von Crash-Pro­phe­ten, selbst­er­nann­ten Sach­wert Exper­ten sowie Vor­stän­den von Gold-Händ­lern schlicht­weg kalt. Und ich kann nur raten: Blei­ben auch Sie kalt und berech­nend, wenn es um Ihre Finan­zen und ins­be­son­dere Ihre Geld­an­la­gen geht.

Hätte ich auf den Rat der Crash-Pro­phe­ten gehört, dann hät­ten meine Kun­den in den letz­ten Jah­ren nicht die Ren­di­ten erzie­len kön­nen, die sie mit ihren Anla­gen nun mal bekom­men haben.

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Auch wenn die welt­weite Ver­schul­dung mitt­ler­weile ein Aus­maß erreicht hat, wel­ches sich noch vor weni­gen Mona­ten nie­mand hätte erträu­men kön­nen, und auch wenn die Risi­ken einer nächs­ten gro­ßen Finanz­krise täg­lich zuneh­men, so müs­sen wir doch eines fest­hal­ten: Der Kapi­ta­lis­mus erfin­det sich immer wie­der neu. Bricht das uns bekannte Geld­sys­tem zusam­men, dann wird es ein neues geben. Dass wir dabei zurück zum Gold-Stan­dard kom­men, halte ich für aus­ge­schlos­sen. Beim Gold-Stan­dard han­delt es sich um ein durch Gold gedeck­tes Wäh­rungs­sys­tem, das viele Gold­an­hän­ger als DIE Lösung gegen zukünf­tige Finanz­kri­sen sehen. Die welt­wei­ten Gold­vor­räte sind aller­dings begrenzt, das Wirt­schafts­wachs­tum jedoch nicht. Der Gold-Stan­dard war daher viele Jahr­zehnte lang das vor­herr­schende Geld­sys­tem, wurde aber letz­ten Endes im Jahre 1973 been­det und die Wech­sel­kurse wur­den im wei­te­ren Ver­lauf frei­ge­ge­ben.

Wie ich schon erwähnt habe, kann man Gold und / oder wei­tere Edel­me­talle zur Diver­si­fi­ka­tion des Port­fo­lios durch­aus ver­wen­den. Ein pro­zen­tua­ler Anteil am Gesamt­ver­mö­gen von 10 bis 15 Pro­zent ist aus mei­ner Sicht in Zei­ten wie die­sen geeig­net. Sollte sich die Lage an den Finanz­märk­ten wie­der ent­span­nen, dann kann der Anteil run­ter­ge­fah­ren wer­den.

Da ich ja bekann­ter­ma­ßen ein gro­ßer Befür­wor­ter von ETFs bin, ist die aus mei­ner Sicht am bes­ten geeig­nete Mög­lich­keit, wie Sie in Gold inves­tie­ren kön­nen, der Erwerb von Gold ETCs. ETCs sind ver­ein­facht gesagt das Pen­dant zu ETFs.

Das Hand­ling ist sehr ein­fach und die Anlage ist – bis auf den Spread zwi­schen Ankaufs- und Ver­kaufs­preis – trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar. Vor allem aber wird das Asset in Ihrem Wert­pa­pier­de­pot gela­gert, und das ist aus mei­ner Sicht immer noch der sicherste Ort für Ihr Geld. Denn möge kom­men was wolle: Keine Bank hat Zugriff auf das, was sich in Ihrem Depot befin­det.

Mir sind die Argu­mente der Kri­ti­ker von Gold ETCs durch­aus bekannt, unter ande­rem die Tat­sa­che, dass es sich bei Xetra Gold um eine nicht zu 100 Pro­zent gedeckte Inha­ber­schuld­ver­schrei­bung han­delt. Trotz­dem kann ich die­ses Risiko gut ein­ord­nen und halte es für begrenzt und damit ver­tret­bar.

Neben den Gold ETCs kann es auch inter­es­sant sein, dass Sie Gold Aktien kau­fen, oder – auf­grund der Streu­ung noch bes­ser – Gold­ak­ti­en­fonds oder -ETFs. Bei Gold­ak­tien han­delt es sich in ers­ter Linie um Anteils­scheine von Berg­bau­un­ter­neh­men und Gold­pro­du­zen­ten. Neben dem Gold­preis spie­len hier noch andere Fak­to­ren eine preis­be­ein­flus­sende Rolle, so wie in jedem ande­ren Wirt­schafts­un­ter­neh­men auch. Daher sind Gold­ak­tien NICHT geeig­net, wenn Sie in ers­ter Linie direkt am stei­gen­den Gold­preis par­ti­zi­pie­ren möch­ten.

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Autor & Finanzexperte Daniel Wenzel

Daniel Wenzel
Unabhängiger Finanzplaner und Finanzberater

Daniel Wenzel hat über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche und ist seit 2010 selbstständig, um die Interessen seiner Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und eine hohe Beratungsqualität zu gewährleisten.

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3 Kommentare zu „In Gold inves­tie­ren: Meine Tipps für Gold als Anlage“

  1. Gut zu wis­sen, dass der ent­schei­dende Vor­teil, wenn man in Gold inves­tiert, die phy­sisch begrenzte Menge von Gold ist. Mein Onkel möchte einen gro­ßen Teil sei­nes Ver­mö­gens in Gold inves­tie­ren. Ihm erscheint Gold gerade des­we­gen als Inves­ti­tion sicher, da die Menge an ver­füg­ba­rem Gold begrenzt ist.

    Antworten
    • Guten Tag Herr Lobin­ger,

      vie­len Dank für Ihren Kom­men­tar. Knapp­heit kann ein Argu­ment für Gold sein. Ich per­sön­lich halte es auch für rat­sam- und das habe ich in dem Bei­trag auch geschrie­ben- einen Teil sei­nes Ver­mö­gens in Metalle zu inves­tie­ren, aber eben nicht aus­schließ­lich in Gold.

      Viele Grüße

      Daniel Wen­zel

      Antworten
  2. Guten Tag und vie­len Dank für den inter­es­san­ten Bei­trag über Gold als Geld­an­lage. Wie viele andere Bekann­ten von uns möch­ten wir in die­ser unsta­bi­len Zeit jetzt auch Geld in Gold anle­gen. Es scheint uns die sicherste Form der Geld­an­lage zu sein. Habt ihr einige Tipps und Rat­schläge zum siche­ren Gold­an­kauf?

    Antworten

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