Die beste Alters­vor­sorge Ihres Lebens: Sechs Tipps für mehr Rente und Ver­mö­gen im Alter

Ein­lei­tung

Ich kann mir gut vor­stel­len, dass es für die meis­ten von Ihnen nichts Neues ist, wenn ich sage: Pri­vate Vor­sorge ist wich­tig. Sogar sehr wich­tig, fast schon essen­zi­ell. Das Thema kommt ja auch sowohl in den Medien, als auch im Gespräch mit Freun­den, Kol­le­gen und Nach­barn immer wie­der zur Spra­che. Und auch ich erhalte in mei­ner Rolle als Finanz­be­ra­ter tag­täg­lich Anfra­gen hierzu.

Aber warum ist das so?

Nun, für die meis­ten von uns basiert die gesetz­li­che Alters­ver­sor­gung auf dem soge­nann­ten Gene­ra­tio­nen­ver­trag. Die­ser besagt, dass die Bei­träge heu­ti­ger Arbeit­neh­mer unmit­tel­bar für die Ren­ten­zah­lun­gen heu­ti­ger Rent­ner ver­wen­det wer­den. Doch die­ses Sys­tem brö­ckelt. Es wird mit staat­li­chen Zuschüs­sen am Leben gehal­ten und wir wis­sen nicht wie zukunfts­träch­tig es noch ist.

Grund dafür: Stan­den im Jahr 1955 noch 6 Bei­trags­zah­ler einem Rent­ner gegen­über, so waren es 2010 nur noch 3.

Hinzu kommt, dass die Lebens­er­war­tung steigt. Eigent­lich erfreu­lich, aber wer soll das bezah­len…?

Die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen sind erschre­ckend:

Pro­blem erkannt – und nun?

Ich möchte Ihnen in die­sem Bei­trag 6 wert­volle Tipps geben, wie Sie Ihre beste Alters­vor­sorge fin­den. Sie wer­den Hin­weise fin­den, die Ihnen bereits bekannt vor­kom­men. Sie wer­den aber auch viele neue Alters­vor­sorge Mög­lich­kei­ten ken­nen­ler­nen. Wich­tig ist, dass Sie den roten Faden dahin­ter ver­in­ner­li­chen. Denn letz­ten Endes geht es genau darum bei der pri­va­ten Ren­ten­vor­sorge.

Übri­gens: Die Rei­hen­folge der Tipps sowie der Inhalt spie­geln ziem­lich exakt mei­nen Bera­tungs­ab­lauf wider, wenn es um das Thema pri­vate Ren­ten­vor­sorge geht.

Tipp 1: Nur wer einen Plan für seine Alters­ver­sor­gung hat, kommt an sein Ziel

Geht es um die pri­vate Alters­ver­sor­gung, ist es wie mit vie­len ande­ren The­men im Leben auch: Sie brau­chen eine Struk­tur und Sie müs­sen für sich fest­le­gen, was Ihr Ziel ist. Mit Zie­len ist das ja immer so eine Sache: Wenn Sie sagen „ich will spä­ter aus­ge­sorgt haben“ oder „ich will gut über die Run­den kom­men“, dann sind das keine Ziele, son­dern ledig­lich Wün­sche. Oder ein­fa­cher aus­ge­drückt: For­mu­lie­ren Sie Ihren Wunsch so kon­kret wie mög­lich, damit er ein Ziel wird. Ein Ziel ist mess­bar. Und das muss Ihre Alters­vor­sorge auch sein.

Die beste Alters­vor­sorge beginnt mit der Beant­wor­tung von 3 Fra­gen:

WWW kann man sich ganz gut mer­ken – und mit dem Buch­sta­ben W begin­nen die drei wich­tigs­ten Fra­gen, die Sie sich zual­ler­erst beant­wor­ten müs­sen:

Wann möchte ich in Rente gehen?

Diese Frage soll­ten Sie rea­lis­tisch beant­wor­ten. Für die meis­ten von uns beginnt der Ruhe­stand mit 67. Wenn Sie bei­spiels­weise bereits mit Ende 20 das Ziel haben, nicht mehr arbei­ten zu gehen, dann ist das zwar mög­lich, aber der Preis (oder der finan­zi­elle Auf­wand) wird hoch sein.

Wieviel Rente möchte ich dann haben?

Über­le­gen Sie sich hier bitte mög­lichst genau, was pro Monat übrig­blei­ben sollte – und zwar nach Abzug von Kran­ken­kas­sen­bei­trä­gen und even­tu­ell noch Steu­ern. Las­sen Sie die Infla­tion zunächst außen vor. Rech­nen Sie erst­mal nach heu­ti­ger Kauf­kraft.

Ich weiß, dass es gar nicht so ein­fach ist, diese Frage zu beant­wor­ten. Ins­be­son­dere junge Kun­den haben damit oft Schwie­rig­kei­ten. Notie­ren Sie sich ein­fach, wel­che Aus­ga­ben Sie heute haben und wel­che davon wäh­rend der Ren­ten­be­zugs­dauer blei­ben wer­den. Man­che fal­len weg, z.B. die Kos­ten für die Alters­vor­sorge oder auch Ver­si­che­rungs­kos­ten wie etwa für eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung. Andere Kos­ten wer­den wahr­schein­lich hin­zu­kom­men. Sie wer­den viel­leicht öfters ver­rei­sen wol­len, Sie haben dann auch mehr Zeit für Ihre Hob­bies und lei­der stei­gen auch die Gesund­heits­kos­ten.

Wo möchte ich mei­nen Ruhe­stand ver­brin­gen?

Um die rich­tige Alters­vor­sorge zu fin­den, ist es auch wich­tig zu wis­sen wohin das Geld spä­ter flie­ßen soll. Ich habe viele Kun­den, die heute schon den Wunsch haben, spä­ter im Aus­land zu leben. Je nach­dem, in wel­chem Land das sein wird, muss das in der spä­te­ren Pro­dukt­aus­wahl mit­be­rück­sich­tigt wer­den.

Ich emp­fehle mei­nen Kun­den häu­fig, sich für die Beant­wor­tung der Fra­gen Zeit zu neh­men und sich in die ent­spre­chende Stim­mung zu ver­set­zen. Die Pla­nung der pri­va­ten Alters­ver­sor­gung muss nicht lang­wei­lig und tro­cken sein, sie kann auch Spaß machen. Stel­len Sie sich vor Ihrem geis­ti­gen Auge vor, wie ein opti­ma­ler Ruhe­stand aus­se­hen sollte. Was wer­den Sie dann tun, wo befin­den Sie sich? Gehen Sie moti­viert an das Thema pri­vate Rente dran, es lohnt sich.

Tipp 2: Machen Sie eine Alters­vor­sorge Ver­trags­in­ven­tur

Haben Sie bereits Alters­vor­sorge Fonds oder eine Alters­vor­sorge Ver­si­che­rung? Wenn ja, dann suchen Sie sich die aktu­el­len Wert­mit­tei­lun­gen raus. Bei Ver­si­che­run­gen erhal­ten Sie diese meist ein­mal im Jahr, Depot­aus­züge kön­nen Sie in der Regel jeder­zeit auch online ein­se­hen. Auch die Ren­ten­in­for­ma­tion der gesetz­li­chen Rente erhal­ten Sie ein­mal im Jahr und gehört natür­lich mit in die Inven­tur. Ablauf und die Funk­ti­ons­weise der Betriebs­rente sehen wie folgt aus:

Bei­spiel einer jähr­li­chen Ren­ten­in­for­ma­tion

Die Kunst bei der Bera­tung zur Alters­vor­sorge ist es, die Zah­len aus den Wert­mit­tei­lun­gen so genau und rea­lis­tisch wie mög­lich hoch­zu­rech­nen. Es reicht nicht aus, sich nur auf die Zah­len aus der Hoch­rech­nung des Ver­si­che­rers zu ver­las­sen. Eine klas­si­sche – also nicht fonds­ge­bun­dene – Ren­ten­ver­si­che­rung wird mit hoher Wahr­schein­lich­keit keine 6 Pro­zent pro Jahr an Wert­zu­wachs erzie­len, auch wenn die Ver­si­che­rung bei der mög­li­chen Rente genau diese Zahl ver­wen­det. Und bei der gesetz­li­chen Rente ist es natür­lich auch frag­lich, wie lange man seriös mit jähr­li­chen Ren­ten­stei­ge­run­gen rech­nen sollte. An die­ser Stelle kann ich nur emp­feh­len, dass Sie sich eine pro­fes­sio­nelle Bera­tung zur Alters­vor­sorge gön­nen soll­ten.

Berück­sich­ti­gen Sie auch, dass Ren­ten und Ein­mal­aus­zah­lun­gen bei Fäl­lig­keit ver­steu­ert wer­den müs­sen. Man­che Ren­ten wer­den voll ver­steu­ert (zum Bei­spiel die gesetz­li­che Rente sowie die Ries­ter Rente), andere nur zum Teil (so zum Bei­spiel die pri­vate Rente). Auch Kran­ken­kas­sen­bei­träge wer­den zum Teil fäl­lig, zum Bei­spiel bei der Betriebs­rente und der gesetz­li­chen Rente.

Fahrplan zur besten Altersvorsorge Ihres Lebens

Jetzt anfordern: Einfach E-Mailadresse eintragen und Sie erhalten in wenigen Minuten ein eBook mit 6 sofort umsetzbaren Schritten für mehr Rente und Vermögen

Werbehinweis
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Tipp 3: Machen Sie einen Schich­ten­ver­gleich – Ries­ter Rente, Rürup Rente, betrieb­lich oder doch pri­vate Rente?

Aus den vori­gen Tipps wis­sen Sie nun…

  • wie­viel Rente Sie spä­ter ein­mal haben möch­ten,
  • wo Sie Ihren Ruhe­stand ver­brin­gen möch­ten
  • und – ganz wich­tig – Sie haben errech­net, wie­viel Ihnen noch zum Ziel fehlt.

Sprich: Sie ken­nen Ihre vor­aus­sicht­lich Ren­ten­lü­cke. Herz­li­chen Glück­wunsch, damit sind Sie schon deut­lich wei­ter als die meis­ten unter Ihnen!

  • Die erste Schicht bil­det die soge­nannte Basis­ver­sor­gung ab. Hierzu zäh­len gesetz­li­che Ren­ten sowie die Basis­rente (auch Rürup Rente genannt).
  • In der zwei­ten Schicht fin­den sich die Ries­ter Rente sowie betrieb­li­che Alters­vor­sor­gen, zum Bei­spiel die Direkt­ver­si­che­rung.
  • Die dritte Schicht wie­derum setzt sich aus den Kapi­tal­an­la­ge­pro­duk­ten zusam­men. Dazu zäh­len zum Bei­spiel Fonds­spar­pläne oder aber auch fonds­ge­bun­dene Ren­ten­ver­si­che­run­gen mit Kapi­tal­wahl­recht.

Im Schich­ten­ver­gleich wer­den Ihr per­sön­li­cher Steu­er­satz, die Art der Kran­ken­ver­si­che­rung (gesetz­lich oder pri­vat) sowie die bereits bestehen­den Ren­ten­an­wart­schaf­ten berück­sich­tigt.

Im Ergeb­nis zeigt Ihnen der Ver­gleich, was sich heute und wäh­rend der Ren­ten­phase am bes­ten für Sie rech­net. Also ob es die Ries­ter Rente ist, die Rürup Rente, die betrieb­li­che Alters­vor­sorge oder doch eher die pri­vate Rente.

Mit ein­fa­chen Wor­ten aus­ge­drückt: Sie kön­nen anhand des Ver­gleichs genau erken­nen, bei wel­cher Art von Alters­vor­sorge Sie heute die höchste För­de­rung erhal­ten und bei wel­cher Sie spä­ter (also in der Ren­ten­be­zugs­phase) am wenigs­ten wie­der davon zurück­zah­len müs­sen (in Form von Steu­ern und / oder Bei­trä­gen zur Kran­ken­ver­si­che­rung).

Drei Schichten bei der Altersvorsorge
Quelle: Soft­ware „Finanz­pla­ner pro­fes­sio­nal“

Anhand der Gra­fik sehen Sie die Berech­nun­gen für eine mei­ner Kun­din­nen. Sie kön­nen deut­lich erken­nen, dass sie in ihrem indi­vi­du­el­len Fall mit einer Rürup Rente den größt­mög­li­chen Nut­zen erzielt. Mit einem Net­to­auf­wand (nach Steu­ern) von 100 Euro pro Monat kann sie im Schnitt tat­säch­li­che 190,63 Euro ein­zah­len und erhält eine Rente nach Steu­ern von 339,04 Euro.

Die betrieb­li­che Direkt­ver­si­che­rung bil­det bei ihr das Schluss­licht: Und das obwohl die För­de­rung durch Steuer- und Sozi­al­ver­si­che­rungs­er­spar­nis wäh­rend der Ein­zah­lungs­phase am höchs­ten unter allen Durch­füh­rungs­we­gen ist.

Tipp 4: Ren­dite, Ren­dite, Ren­dite

Was bei der Immo­bi­lie gemein­hin die Lage ist, das ist bei der Alters­vor­sorge die Ren­dite.

Die beste Alters­vor­sorge erzie­len Sie aber nur, wenn Ihre Bei­träge so gewinn­brin­gend ange­legt wer­den, dass die Infla­tion nicht Ihre Zusatz­rente ver­nich­tet.

Wel­che enor­men Aus­wir­kun­gen die Ren­dite auf Ihre Alters­vor­sorge hat, zeige ich anhand des nach­fol­gen­den Bei­spiels. Als ich die­sen Arti­kel geschrie­ben habe, lag der „beste“ Zins für Tages­geld­pro­dukte bei 3,2 % p.a.:

Tagesgeldvergleich - Beste Altersvorsorge
Quelle: Check 24 Tages­geld­ver­gleich vom 06.06.2024

Ange­nom­men, Sie wür­den jeden Monat 100 Euro in eine sol­che Geld­an­lage inves­tie­ren, dann läge Ihr Gewinn nach 10 Jah­ren bei 2.124 Euro. Nach 15 Jah­ren wären es 5.000 Euro. Und nach 25 Jah­ren 16.000 Euro. Pri­vate Alters­vor­sorge lässt sich damit nicht bewerk­stel­li­gen. Denn wenn Sie jetzt auch noch eine durch­schnitt­li­che Infla­ti­ons­rate von 2,5 % pro Jahr berück­sich­ti­gen, dann hebt sich die schein­bar gute Ren­dite fast wie­der auf.

Pri­vate Ren­ten­vor­sorge im Ver­gleich

Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass Sie Ihre Alters­vor­sorge mit Hilfe eines Tages­geld­kon­tos auf­bauen möch­ten. Viel­leicht haben Sie ja statt­des­sen vor, eine Zusatz­rente durch den Abschluss einer klas­si­schen Ren­ten­ver­si­che­rung zu gene­rie­ren. Schauen wir uns hierzu fol­gen­des Bei­spiel an:

Unser Mus­ter­kunde ist am 29.11.1976 gebo­ren. Er möchte mit 67 in den Ruhe­stand wech­seln und hierzu monat­lich 100 Euro in eine klas­si­sche pri­vate Ren­ten­ver­si­che­rung inves­tie­ren.

Tarifvergleich Rentenversicherung - beste Altersvorsorge

Quelle: Soft­fair Tarif­ver­gleichs­rech­ner, Ver­gleich vom 06.06.2024

Spit­zen­rei­ter in die­sem Bei­spiel ist der Tarif der „Bay­ri­schen Ver­si­che­rung“ mit einer nicht garan­tier­ten Ablauf­leis­tung von 36.322 €.

Das ent­spricht einer jähr­li­chen Ren­dite von gerade mal 2,3 %!

Im Alters­vor­sorge Ver­gleich hin­ken klas­si­sche Pro­dukte (damit sind Ver­si­che­run­gen ohne Fonds gemeint) mitt­ler­weile deut­lich hin­ter­her. Alters­vor­sorge mit Fonds schnei­det im Ver­gleich deut­lich bes­ser ab.

Ein Blick auf his­to­risch erzielte Ren­di­ten zeigt ganz klar und deut­lich: Aktien hat­ten stets die Nase vorn, trotz aller bis­her statt­ge­fun­de­nen Finanz­kri­sen.

Wertentwicklung Anlageklassen - beste Altersvorsorge

Wenn Sie sich eher zu den sicher­heits­ori­en­tier­ten Spa­rern zäh­len, die das Risiko scheuen, dann müs­sen Sie eine Ent­schei­dung tref­fen:

Möch­ten Sie bei Ihren zukünf­ti­gen Geld­an­la­gen und Vor­sor­ge­ver­trä­gen unter kei­nen Umstän­den auf eine Garan­tie ver­zich­ten? Wenn ja, dann wer­den Sie am Ende der Lauf­zeit garan­tiert weni­ger haben als heute. Das ist lei­der die trau­rige Wahr­heit.

Wenn Sie statt­des­sen in sach­wert­ori­en­tierte Anla­gen (also zum Bei­spiel in Aktien-ETFs) inves­tie­ren, wer­den Sie dadurch nicht zwangs­läu­fig zum „Zocker“. Es gibt immer einen Mit­tel­weg. Wich­tig ist, dass Sie für sich einen opti­ma­len Ren­dite-Risiko-Mix fin­den. Gut gestreute Anla­gen sind immer noch der beste Garant dafür, dass Sie die beste pri­vate Alters­vor­sorge bekom­men. Und gerade bei Ver­si­che­rungs­pro­duk­ten zur Alters­vor­sorge gibt es mitt­ler­weile viele Lösun­gen, mit denen Sie das Risiko sehr gut redu­zie­ren kön­nen. Ablauf­ma­nage­ment und dyna­mi­sche Garan­tie-Erhö­hun­gen sind nur zwei Bei­spiele. Nähe­res hierzu fin­den Sie auch in mei­nem Blog­bei­trag Fonds­spar­plan vs. Fonds­po­lice.

Tipp 5: Ver­glei­chen Sie die Alters­vor­sorge Mög­lich­kei­ten – es lohnt sich

Egal ob Auto, Reise oder Han­dy­ta­rif. Die meis­ten Men­schen ver­glei­chen Preise. Zu groß ist bei vie­len von uns die Angst, zu viel für etwas zu bezah­len.

Selbst­re­dend ist, dass Sie auch bei der pri­va­ten Alters­vor­sorge den Ver­gleich nicht scheuen dür­fen. Hier ist er sogar extrem wich­tig. Denn für die beste Alters­vor­sorge gibt es nicht unend­lich viele Chan­cen – und je älter Sie sind, desto weni­ger Feh­ler sind erlaubt.

Sie haben inzwi­schen die ers­ten 4 Tipps ver­in­ner­licht:

  • Sie wis­sen, wie der­zeit Ihr Sta­tus Quo ist und wie­viel Rente Sie spä­ter tat­säch­lich benö­ti­gen.
  • Außer­dem haben Sie fak­ten­ba­siert ermit­telt, wel­cher Durch­füh­rungs­weg für Sie der rich­tige ist. Viel­leicht ist es die betrieb­li­che Alters­vor­sorge, die Basis­rente oder doch eher die pri­vate Rente. Dar­über hin­aus ist Ihnen bewusst: Ren­dite ist nicht alles, aber ohne Ren­dite ist alles nichts.

Jetzt geht es also nur noch darum, das rich­tige Pro­dukt zu fin­den.

So funk­tio­niert der Alters­vor­sorge Ver­gleich

Der Markt für Finanz­pro­dukte ist rie­sig und auch auf den zwei­ten Blick nur schwer über­schau­bar. Erfreu­lich ist, dass die Trans­pa­renz in den letz­ten Jah­ren immer wei­ter zuge­nom­men hat. Ban­ken, Ver­si­che­rer und Fonds­ge­sell­schaf­ten müs­sen genau auf­zei­gen, wel­che Kos­ten beim Abschluss und bei der Ver­wal­tung ihrer Ver­träge ent­ste­hen. Mit Tarif­ver­gleichs­rech­nern kann ich heut­zu­tage alle Para­me­ter eines Ver­si­che­rungs­ta­rifs (Kos­ten, Ren­di­te­wahr­schein­lich­keit, Ren­ten­fak­to­ren, etc.) bewer­ten.

Übri­gens: Die Ver­gleichs­rech­ner im Inter­net kön­nen das nicht. Diese die­nen ledig­lich dazu, Anfra­gen zu gene­rie­ren.

Bei all der genann­ten Trans­pa­renz und den vie­len Mög­lich­kei­ten des Ver­gleichs müs­sen Sie natür­lich fest­le­gen, was Sie über­haupt ver­glei­chen wol­len. Es gibt bis­her kei­nen pri­vate Alters­vor­sorge Rech­ner, der Ihnen nach Ein­gabe von ein paar Daten sagt: Das ist die beste Ren­ten­ver­si­che­rung.

Aus mei­ner Sicht muss ein Ver­gleich auf ver­schie­de­nen Ebe­nen erfol­gen, also unter­schied­li­che Berech­nungs­pa­ra­me­ter ein­be­zie­hen. Kos­ten müs­sen immer im Fokus des Ver­gleichs ste­hen, aber nied­rige Kos­ten sind auch nicht alles:

Tarifvergleich fondsgebundene Basisrente
Quelle: Mor­gen und Mor­gen Tarif­ver­gleich fonds­ge­bun­dene Basis­rente vom 25.09.2019

Sie kön­nen hier gut erken­nen, dass die Europa Ver­si­che­rung beim Punkt Effek­tiv­kos­ten auf Platz 1 ist.

Heißt das jetzt, dass die Europa der beste Ver­si­che­rer für Basis­ren­ten ist?
Ich würde das jeden­falls nicht behaup­ten. Denn neben den Kos­ten müs­sen wir auch noch andere Fak­to­ren berück­sich­ti­gen. Wich­tig ist zum Bei­spiel, wie die erfor­der­li­che Ren­dite zu Stande kom­men soll. Ein Blick auf die Fonds­aus­wahl des Ver­si­che­rers zeigt: Es ste­hen der­zeit 24 Fonds zur Aus­wahl. Von der Anzahl her kann das aus­rei­chend sein. Aller­dings ist kein ein­zi­ger kos­ten­güns­ti­ger Index­fonds (ETFs) dabei. Das ist schade, denn einer der Haupt­kos­ten­trei­ber in fonds­ge­bun­den Ver­si­che­run­gen sind nun mal die Fonds­kos­ten. Aber warum ist die Europa dann trotz­dem auf Platz 1, trotz hin­ter­leg­tem gema­nag­ten Fonds? Nun für den Tarif­ver­gleichs­rech­ner gibt die Europa den UBS Money Mar­ket Funds an (einer der 24 zur Aus­wahl ste­hen­den Fonds). Der wird gema­nagt, kos­tet fast keine Gebüh­ren und hat Stand 25.09.2019 eine Jah­res­wert­ent­wick­lung von Minus 0,45 % erzielt. Aus Kos­ten­ge­sichts­punk­ten her­aus eine sinn­volle Fonds­aus­wahl. Aus Ren­di­te­aspek­ten ist das wohl nicht sinn­voll: Denn Ren­di­ten von 4 % oder gar 6 % wer­den Sie mit einem Geld­markt­fonds nicht erzie­len. Sie sehen also, die Betrach­tung der Kos­ten allein ist nicht alles.

Ich emp­fehle Ihnen daher noch wei­tere Punkte im Ver­gleich zu berück­sich­ti­gen. Bei Ver­si­che­run­gen sind das zum Bei­spiel diese hier:

  • Finanz­stärke der Ver­si­che­rung
  • Anzahl der ver­füg­ba­ren Fonds (mehr als 20 soll­ten es schon sein)
  • Kön­nen Sie mit der Fonds­aus­wahl Ihre bevor­zug­ten Anla­ge­the­men abde­cken?
  • Wie oft sind Fonds­wech­sel pro Jahr kos­ten­frei mög­lich? Das ist immer dann ein wich­ti­ges Kri­te­rium, wenn Sie Ihre Alters­vor­sorge eher aktiv gestal­ten möch­ten.
  • Höhe der Ren­ten­fak­to­ren, also: Wie hoch fällt die mög­li­che Rente pro 10.000 Euro ange­spar­tem Kapi­tal aus (beson­ders wich­tig bei Rürup Rente und bei Ries­ter Rente)
  • Bei klas­si­schen Ren­ten­ver­si­che­run­gen soll­ten Sie sich in jedem Fall den Ver­lauf der Über­schuss­be­tei­li­gung der letz­ten Jahre anschauen. Diese wird ein­mal im Jahr von Ver­si­che­rern ver­öf­fent­licht.
  • Schauen Sie auch auf die Zusatz­op­tio­nen an, die Ihnen eine Ver­si­che­rung bie­ten kann:
    • Wich­tig bei fonds­ge­bun­de­nen Ver­si­che­run­gen finde ich ein Ablauf­ma­nage­ment. Das ist eine Art Sicher­heits­bau­stein. Er beinhal­tet, dass zum Bei­spiel 5 Jahre vor Ren­ten­be­ginn aus ris­kan­te­ren Anla­gen (Aktien-Fonds) suk­zes­sive in sichere Anla­gen wie etwa Geld­markt­fonds umge­schich­tet wird

Sollte es eher in Rich­tung Fonds­spa­ren gehen, ach­ten sie unter ande­rem auf fol­gende Punkte:

  • Höhe der Depot­ge­büh­ren
  • Höhe der Ankaufspe­sen bei Fonds (Aus­ga­be­auf­schläge)
  • Ist die Fonds­aus­wahl ein­ge­schränkt oder kön­nen Sie auf alle Invest­ments zurück­grei­fen?

Die Liste ließe sich bestimmt noch fort­set­zen. Wich­tig ist – wie schon gesagt -, dass Sie nicht ein­di­men­sio­nal an die Sache her­an­ge­hen, son­dern bei der Pro­dukt­aus­wahl die vie­len genann­ten Punkte berück­sich­ti­gen.

Tipp 6: Dran blei­ben…

Die Pla­nung und Durch­füh­rung der pri­va­ten Alters­vor­sorge ist kein sta­ti­scher, son­dern ein dyna­mi­scher Pro­zess. Es pas­sie­ren so viele Dinge im Lauf unse­res Lebens – Job­wech­sel, Schei­dung, Krank­heit, Gehalts­er­hö­hun­gen etc. – und alle haben einen Ein­fluss auf unsere spä­tere Rente.

Des­halb müs­sen Sie dran­blei­ben und Ihre Alters­vor­sorge in regel­mä­ßi­gen Abstän­den über­prü­fen (las­sen). Ich zum Bei­spiel biete mei­nen Kun­den ein jähr­li­ches Update-Gespräch an. Hier wer­den dann Ver­än­de­run­gen, die mei­nen Kun­den betref­fen, erfasst und die dar­aus resul­tie­ren­den Aus­wir­kun­gen bespro­chen.

Eine Hei­rat oder die Geburt eines Kin­des zum Bei­spiel hat oft erheb­li­che Aus­wir­kun­gen auf die spä­tere Rente. Bei Kin­dern gibt es staat­li­che Zula­gen, sofern der Kunde „ries­tert“. Falls er es bis­her nicht getan hat, gilt es nun zu prü­fen, ob sich ein Ries­ter Rente Abschluss rech­net.

Bei Gehalts­er­hö­hun­gen steigt oft auch der Ren­ten­be­darf. Des­halb sollte bei bestehen­den Ver­trä­gen immer wie­der über­prüft wer­den, ob der Bedarf damit noch gedeckt ist.

Bei fonds­ge­bun­den Ver­si­che­run­gen macht es Sinn, auch die Zusam­men­set­zung der Fonds fort­lau­fend zu kon­trol­lie­ren. Das muss nicht unbe­dingt jedes Jahr gesche­hen, aber gerade bei sehr star­ken Markt­ver­än­de­run­gen (Bör­sen­crash, etc.) kann ein Wech­sel der Anlage sinn­voll sein.

Fazit

Wie der Bei­trag auf­ge­zeigt hat, ist pri­vate Alters­vor­sorge kein immer leich­tes Unter­fan­gen. Und wenn es sogar die beste Alters­vor­sorge wer­den soll, dann soll­ten Sie struk­tu­riert vor­ge­hen. Ganz wich­tig ist mir, Ihnen den Grund­satz zu ver­mit­teln: Vor dem Abschluss kommt die Pla­nung. Las­sen Sie sich aus­rei­chend Zeit dabei.

Es würde mich freuen, wenn Ihnen die 6 Tipps zur Alters­vor­sorge wei­ter­hel­fen wer­den und Sie dabei unter­stüt­zen, Ihre beste Alters­vor­sorge auf­zu­bauen. Gerne über­prüfe ich in einem kos­ten­lo­sen Erst­ge­spräch Ihre bis­he­ri­gen Alters­vor­sor­ge­pro­dukte und berate Sie hin­sicht­lich Ihrer bes­ten Alters­vor­sorge.

Finanzberater für Betriebsrente - Daniel Wenzel

Hat Ihnen der Bei­trag gefal­len? Wur­den Ihre Fra­gen voll­stän­dig beant­wor­tet?

Dann tei­len Sie den Bei­trag gerne mit Ihren Bekann­ten, Freun­den und Kol­le­gen!

Sind Fra­gen offen geblie­ben? Haben Sie sich bereits Gedan­ken um Ihre Alters­vor­sorge gemacht, um die Ver­sor­gungs­lü­cke im Ruhe­stand zu schlie­ßen?

 Hin­ter­las­sen Sie gerne unten einen Kom­men­tar!

Sie möch­ten zu aktu­el­len The­men rund um Finan­zen, zu Son­der­an­ge­bo­ten, befris­te­ten Spe­zial-Invest­ments sowie neuen Blog­bei­trä­gen auf dem Lau­fen­den blei­ben?

Autor & Finanzexperte Daniel Wenzel

Daniel Wenzel
Unabhängiger Finanzplaner und Finanzberater

Daniel Wenzel hat über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche und ist seit 2010 selbstständig, um die Interessen seiner Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und eine hohe Beratungsqualität zu gewährleisten.

Daniel Wenzel auf Facebook
Daniel Wenzel auf LinkedIn
Logo-Icon von WhoFinance

2 Kommentare zu „Die beste Alters­vor­sorge Ihres Lebens: Sechs Tipps für mehr Rente und Ver­mö­gen im Alter“

  1. Sehr geehr­ter Herr Wen­zel, was beinhal­tet Ihre kos­ten­lose Erst­be­ra­tung alles? Erfolgt hier neben einer all­ge­mei­nen Bestands­auf­nahme der per­sön­li­chen Ist-Situa­tion auch bereits eine Berück­sich­ti­gung bereits vor­han­de­ner Alters­vor­sor­ge­ver­träge um einen ers­ten Ren­di­te­ver­gleich vor­neh­men zu kön­nen. Denn das wäre mein pri­mä­rer Wunsch. Zu wis­sen, ob die Säu­len die ich bis­her auf­ge­baut habe gut sind, aber bes­ser sein könn­ten oder tota­les Geld­ver­bren­nen ist. Denn bis­her hat es mir in der Ver­gan­gen­heit immer an einer unab­hän­gi­gen Prü­fung und Ein­schät­zung gefehlt. Denn auch wenn ich zu mei­nem Bera­ter Ver­trauen habe, schwingt immer die Unge­wiss­heit mit, wie viel Eigen­nutz hin­ter dem mir ange­bo­te­nen Pro­dukt steckt.

    Viele Grüße Tors­ten.

    Antworten
    • Guten Mor­gen Herr Kel­lo­tat,

      vie­len Dank für Ihren Kom­men­tar. Eine BErück­sich­ti­gung bestehen­der Ver­träge ist in mei­ner Bera­tung ein wesent­li­cher Bestand­teil. Dar­auf auf­bau­end erfol­gen dann die Emp­feh­lun­gen.

      Viele Grüße

      Daniel Wen­zel

      Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * gekennzeichnet.

Verpassen Sie nicht die Chance, Geld zu sparen.

Laden Sie jetzt unseren Report herunter und optimieren Sie Ihre steueroptimierte Investitionsstrategie!