Ist eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll?

Mit einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sichern Sie sich gegen die finan­zi­el­len Risi­ken ab, die durch den Ver­lust von Grund­fä­hig­kei­ten (wie zum Bei­spiel dem Sehen, Hören, Ste­hen oder Sit­zen) ent­ste­hen kön­nen. Diese Ver­si­che­rung zahlt im Leis­tungs­fall eine Rente an den Ver­si­che­rungs­neh­mer aus. Anders als bei einer Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ist der Ver­lust der Arbeits­fä­hig­keit aller­dings keine Vor­rau­set­zung für eine Ver­si­che­rungs­leis­tung. Die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung kann eine Alter­na­tive zur Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sein, in bestimm­ten Fäl­len ist sie dar­über hin­aus auch eine sinn­volle Ergän­zung.

Ler­nen Sie die Zah­len-Daten-Fak­ten Stra­te­gie ken­nen

Ein­lei­tung

Vie­les in unse­rem Leben neh­men wir als selbst­ver­ständ­lich an. Wir ste­hen mor­gens auf, gehen ins Bad, put­zen uns die Zähne, kochen uns einen Kaf­fee, fah­ren zur Arbeit, abends machen wir viel­leicht noch Sport…

Ich könnte die Liste jetzt noch end­los fort­set­zen.

Stel­len Sie sich für einen kur­zen Moment mal fol­gen­des vor: Was würde es für Sie bedeu­ten, wenn Sie durch einen Unfall oder eine schwere Krank­heit von jetzt auf gleich all diese all­täg­li­chen Dinge nicht mehr nicht mehr tun könn­ten? Wenn Sie viel­leicht nicht mehr Sehen, Spre­chen, Hören oder Gehen könn­ten? Wenn Sie also eine oder meh­rere Ihrer soge­nann­ten „Grund­fä­hig­kei­ten“ ver­lie­ren wür­den? Neben all dem per­sön­li­chen Leid und dem mas­si­ven Ver­lust an Lebens­qua­li­tät, bringt ein Ver­lust von Grund­fä­hig­kei­ten in der Regel auch große finan­zi­elle Fol­gen mit sich.

Ein Dach­de­cker, der nicht mehr Grei­fen kann, ein Arzt, der nicht mehr Sehen oder ein Außen­dienst­mit­ar­bei­ter, der nicht mehr Auto fah­ren kann, wird in aller Regel sei­nen Beruf nicht mehr in der Form aus­üben kön­nen, wie vor dem Ver­lust einer oder meh­re­rer die­ser Grund­fä­hig­kei­ten.

Quelle: Pix­a­bay

Neben der Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, die in sol­chen Fäl­len einen wirk­sa­men Schutz vor den finan­zi­el­len Fol­gen bie­tet, haben viele Ver­si­che­rer mitt­ler­weile auch eine soge­nannte „Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung“ im Ange­bot.

In die­sem Bei­trag erfah­ren Sie, ob eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll ist.

Auch auf die Ziel­grup­pen einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung gehe ich in die­sem Arti­kel näher ein. Ist sie eher eine Ver­si­che­rung für hand­werk­li­che Berufe, wie man­che mei­nen, oder eig­net sie sich zum Bei­spiel auch für Inge­nieure, Con­trol­ler oder Ärzte?

Außer­dem zeige ich Ihnen den Unter­schied zwi­schen Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung und Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung auf. Ist eine sol­che Ver­si­che­rung eine voll­wer­tige BU – Alter­na­tive? Oder eher eine „second-best“ Lösung für alle die, die eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nicht bekom­men kön­nen?

Die Kos­ten einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sowie die Gesund­heits­fra­gen bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung bil­den wei­tere Kapi­tel die­ses Blog­bei­trags.

Schluss­end­lich zeige ich Ihnen, auf wel­che Para­me­ter Sie vor Abschluss einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ach­ten müs­sen, damit Sie die beste Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung für sich fin­den kön­nen.

Was ist eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung?

Wie der Name schon sagt, sichern Sie mit einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung Ihre Grund­fä­hig­kei­ten ab. Oder genauer for­mu­liert: Sie ver­si­chern sich gegen die finan­zi­el­len Fol­gen eines Ver­lus­tes von einer oder meh­re­rer Ihrer Grund­fä­hig­kei­ten.

Wel­che Grund­fä­hig­kei­ten wer­den ver­si­chert?

Je nach gewähl­tem Tarif wer­den fol­gende Grund­fä­hig­kei­ten ver­si­chert:

  • Sehen
  • Spre­chen
  • Hören
  • Hand gebrau­chen
  • Grei­fen
  • Gehen
  • Trep­pen­stei­gen
  • Ste­hen
  • Sit­zen
  • Gleich­ge­wicht hal­ten
  • Herz- und Lun­gen­funk­tion
  • Pfle­ge­be­dürf­tig sein

Wie im Bild oben zu erken­nen, ist Gleich­ge­wicht hal­ten eigent­lich etwas ganz Selbst­ver­ständ­li­ches, oder? Was wäre, wenn Sie das nicht mehr könn­ten?

Die Alte Leip­zi­ger bie­tet auch ein Ziel­grup­pen­kon­zept an. So kön­nen für die jewei­lige Berufs­gruppe wei­tere, spe­zi­fi­sche Grund­fä­hig­kei­ten mit­ver­si­chert wer­den.

Quelle: Alte Leip­zi­ger Berech­nungs­pro­gramm; Stand 10.04.2022

Mit den ein­zel­nen Bau­stei­nen kann der Ver­si­che­rungs­schutz immer mehr erwei­tert wer­den, wodurch aller­dings auch der Bei­trag und damit die Kos­ten der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung stei­gen.

Unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen wird die Ver­si­che­rungs­leis­tung erbracht?

Die ver­si­cherte Per­son erhält die Leis­tung, wenn sie infolge von Krank­heit, Kör­per­ver­let­zung oder Kräf­te­ver­fall eine oder meh­rere der im Ver­tag defi­nier­ten Grund­fä­hig­kei­ten ver­liert. Ein ärzt­li­cher Nach­weis ist not­wen­dig. Der Ver­lust einer Grund­fä­hig­keit darf nicht durch eine für die ver­si­cherte Per­son zumut­bare Heil­be­hand­lung beheb­bar sein.

Wel­che Leis­tung erbringt die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung?

Die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zahlt im Leis­tungs­fall eine monat­li­che Rente an die ver­si­cherte Per­son aus. Die Zah­lung endet nor­ma­ler­weise mit Ablauf der Ver­si­che­rungs­dauer, es sei denn, es wurde eine lebens­lange Ren­ten­zah­lung ver­ein­bart.

Ist eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll?

Ins­be­son­dere für hand­werk­lich tätige Berufs­grup­pen ist eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll, denn diese Berufs­grup­pen bezah­len für eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung meist unver­hält­nis­mä­ßig hohe Bei­träge. Berufe mit über­wie­gend nicht-kör­per­li­cher Tätig­keit hin­ge­gen sind mit einer Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung bes­ser bedient. Wobei „bes­ser“ sich hier­bei auf die Kos­ten der Ver­si­che­rung bezieht. Der Schutz­um­fang einer Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ist höher als bei einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung. Aber dar­auf gehe ich spä­ter noch näher ein.

Quelle: Pix­a­bay

Um die Preis­un­ter­schiede bei unter­schied­li­chen Berufs­grup­pen bes­ser zu ver­deut­li­chen, schauen wir uns die nach­fol­gende Tabelle an. Der Ver­gleich bezieht sich auf einen 37 Jahre alten Mann, eine gewünschte Absi­che­rung von 1.500 Euro pro Monat und einen Ver­si­che­rungs­schutz bis zum 65. Lebens­jahr. Die jewei­li­gen Tarife wur­den aus dem Ver­gleichs­pro­gramm von Mor­gen und Mor­gen mit dem Ziel des bes­ten Preis-Lei­tungs­ver­hält­nis­ses ermit­telt:

BerufBerufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rungGrund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung
Dach­de­cker263,00 € / Monat63,00 € / Monat
Bau­in­ge­nieur49,16 € / Monat47,78 € / Monat

Ein Dach­de­cker wird höchst­wahr­schein­lich nicht bereit sein, 263 Euro pro Monat für eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu bezah­len. Den­noch benö­tigt er eine Art der Absi­che­rung, denn sein Beruf ist rela­tiv ris­kant. Somit ist für den Dach­de­cker eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll.

Der Bau­in­ge­nieur hin­ge­gen hat kei­nen Vor­teil durch den Abschluss einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung. Womit wir auch gleich zur Ant­wort auf die nächste Frage kom­men…

Was ist der Unter­schied zwi­schen Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung und Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung?

Bei Ver­si­che­run­gen geht es immer auch um Wahr­schein­lich­kei­ten. Laut einer Ana­lyse von Daten zur Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung der Deut­schen Aktuar­ver­ei­ni­gung (DAV) von 2018 wird sta­tis­tisch gese­hen jeder Vierte im Laufe sei­nes Arbeits­le­bens berufs­un­fä­hig. Ich würde sagen, das sind ganz schön viele Men­schen, die von den finan­zi­el­len Fol­gen einer Berufs­un­fä­hig­keit betrof­fen sein kön­nen!

Und wie sieht es jetzt bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung aus?

Nun, zunächst ein­mal ist zu sagen, dass der Ver­lust einer Grund­fä­hig­keit aus­reicht, damit Sie eine Leis­tung erhal­ten. Ob Sie durch die­sen Ver­lust auch berufs­un­fä­hig wer­den, ist für diese Ver­si­che­rung nicht rele­vant.

Die Wahr­schein­lich­keit des Ver­lus­tes einer Grund­fä­hig­keit ist aller­dings in der Regel deut­lich gerin­ger, als berufs­un­fä­hig zu wer­den.

Um das bes­ser zu ver­deut­li­chen, gehen wir in das Bedin­gungs­werk der Canada Life Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung. Wie wird zum Bei­spiel der Ver­lust der Grund­fä­hig­keit „Sehen“ genau defi­niert?

Ein Rest­seh­ver­mö­gen von 5% ist fak­tisch Blind­heit.

Nächs­tes Bei­spiel „Hören“. Hierzu nun ein Aus­zug aus den Bedin­gun­gen der Alten Leip­zi­ger Ver­si­che­rung:

Auch die­ses Bei­spiel zeigt, dass der Ver­lust des Hör­ver­mö­gens sehr stark aus­ge­prägt sein muss, um Leis­tun­gen aus der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu erhal­ten.

Ver­si­che­rer defi­nie­ren den Ver­lust von Grund­fä­hig­kei­ten teil­weise sehr genau, was ich erst­mal posi­tiv sehe. Denn je genauer die Bedin­gun­gen defi­niert sind, desto weni­ger Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum gibt es bei even­tu­el­len Strei­tig­kei­ten mit dem Ver­si­che­rer.

Aller­dings ist dadurch auch die Hürde, bis ein Ver­lust als sol­cher defi­niert wird, sehr hoch.

Mein Tipp: Vor Abschluss einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung las­sen Sie sich bitte unbe­dingt von einem Exper­ten oder einer Exper­tin bera­ten. Ein Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rungs-Test der ver­schie­dene Ange­bote ver­gleicht ist an die­ser Stelle uner­läss­lich, denn die Defi­ni­tion von bestimm­ten Grund­fä­hig­kei­ten wird teil­weise von Ver­si­che­rung zu Ver­si­che­rung sehr unter­schied­lich beschrie­ben. Wenn Sie sich für eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ent­schei­den, dann muss diese unbe­dingt auf Ihr Berufs­bild zuge­schnit­ten sein.

Es gibt noch einen wei­te­ren Grund, wes­halb die Bei­träge der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nied­ri­ger sind, als die von Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­run­gen:

Die mitt­ler­weile häu­figste Ursa­che für Berufs­un­fä­hig­keit – näm­lich die Psy­che – ist durch eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nur bedingt abge­si­chert. So sind geis­tige Fähig­kei­ten wie „Ori­en­tie­rung“ oder „Hand­lungs­pla­nung“ zwar je nach Tarif inte­griert. Aber bei­spiels­weise eine Berufs­un­fä­hig­keit durch einen Burn-Out kön­nen Sie mit einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nicht ver­si­chern. Und gerade die­ser ist mitt­ler­weile ein sehr häu­fi­ger Grund für eine Berufs­un­fä­hig­keit.

Wie sinn­voll ist eine Kom­bi­na­tion aus Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung und Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung?

Zuge­ge­ben, eine Kombi aus bei­den Ver­si­che­run­gen klingt erst­mal nach Hosen­trä­ger und Gür­tel gleich­zei­tig und das wider­spricht eigent­lich auch mei­ner Über­zeu­gung, da zu viele Ver­si­che­run­gen nur unnö­tige Kos­ten ver­ur­sa­chen. Trotz­dem lohnt es sich, das fol­gende Bei­spiel zu betrach­ten:

Ein 40 Jahre alter Con­trol­ler hat nach einem Unfall sei­nen Gleich­ge­wichts­sinn ver­lo­ren. Er ist seit­dem nicht mehr in der Lage, zu sei­nem Arbeits­platz zu gelan­gen. Mitt­ler­weile arbei­tet er wie­der als Con­trol­ler vom Home­of­fice aus. Sein Gehalt ist jetzt sogar noch höher als frü­her.

Seine BU-Ver­si­che­rung würde hier nicht zah­len, denn es liegt eine kon­krete Ver­wei­sung vor. Das bedeu­tet: Er übt sei­nen Beruf wie­der aus UND er ver­dient mehr als 80% des­sen, was er VOR Ein­tritt der Berufs­un­fä­hig­keit bekom­men hat. Die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung hin­ge­gen zahlt wei­ter, weil hier nicht ent­schei­dend ist, ob er berufs­un­fä­hig ist oder nicht.

Fazit: Jeder hat ein indi­vi­du­el­les Sicher­heits­be­dürf­nis. Wäh­rend ich selbst eher nach dem Motto „Mut zum Risiko“ lebe, kenne ich viele Kun­den, für die eine hohe Lebens­qua­li­tät mit einem ent­spre­chen­den Absi­che­rungs­le­vel ein­her­geht. Ent­schei­dend für die Frage ob eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll ist, ist also, wo Sie selbst sich ein­ord­nen und wie­viel Bud­get Sie dafür auf­brin­gen möch­ten.

Und wo wir schon beim Bud­get sind, kom­men wir nun zu den Kos­ten der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung.

Wie hoch sind die Kos­ten bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung?

Die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung beinhal­tet ver­schie­dene Kos­ten­ar­ten, dar­un­ter Abschluss- und Ver­triebs­kos­ten sowie lau­fende Ver­wal­tungs­kos­ten.

Quelle: Pro­dukt­in­for­ma­ti­ons­blatt Alte Leip­zi­ger Ver­si­che­rung

Wie bei Ren­ten­ver­si­che­run­gen und Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­run­gen auch, wer­den die Abschluss­kos­ten anhand fol­gen­der For­mel berech­net:

Brut­to­bei­trag x 12 x Lauf­zeit x 2,5%. In unse­rem Bei­spiel also: 143,29 x 12 x 27 x 2,5 % = 1.160,73 Euro.

Die Abschluss­kos­ten wer­den mit den Bei­trags­zah­lun­gen der ers­ten 5 Jahre ver­rech­net.

Wich­tig: Wie auch bei der Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung gilt auch bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung Qua­li­tät vor Preis.

Die Qua­li­tät einer Ver­si­che­rung erken­nen Sie unter ande­rem an fol­gen­den Kri­te­rien:

  • Die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rungs-Erfah­rung des Ver­si­che­rers
  • Fair­ness des Bedin­gungs­werks
  • Finanz­stärke des Ver­si­che­rers
  • Ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Hin­zu­nahme von wei­te­ren Grund­fä­hig­kei­ten. (Die Alte Leip­zi­ger löst das aus mei­ner Sicht sehr gut mit ihrem Bau­kas­ten­sys­tem.)
  • Spread zwi­schen Tarif- und Zahl­bei­trag. Ist die Dif­fe­renz zu hoch, müs­sen Sie mit deut­li­chen Preis­stei­ge­run­gen in der Zukunft rech­nen.

Tipp: Las­sen Sie sich nicht von sehr nied­ri­gen Zahl­bei­trä­gen locken. Meist han­delt es sich dabei um „junge“ Tarife, die erst ein­mal Kun­den ein­sam­meln. Spä­tere Preis­stei­ge­run­gen sind hier defi­ni­tiv zu erwar­ten.

Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung: Gesund­heits­fra­gen

Für Men­schen, die aus gesund­heit­li­chen Grün­den keine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung abschlie­ßen kön­nen, wird die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung häu­fig als geeig­nete Alter­na­tive gehan­delt. Und ganz falsch ist das auch nicht.

Quelle: Aus­zug Gesund­heits­fra­gen Nürn­ber­ger Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung

Im Ver­gleich zur Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sind die Gesund­heits­fra­gen bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung vom Umfang her rela­tiv über­schau­bar.

Zum Ver­gleich hier die Gesund­heits­fra­gen für eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung:

Warum ist das so? Der Grund liegt auf der Hand, denn wie wei­ter oben bereits beschrie­ben, wird die Psy­che bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ja wei­test­ge­hend aus­ge­schlos­sen.

Wenn es also um die Ent­schei­dung geht, ob Sie eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung oder Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung abschlie­ßen soll­ten, dann fällt auch Ihr aktu­el­ler Gesund­heits­zu­stand ins Gewicht.

Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rungs-Test: Wie finde ich die beste Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung?

Die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung wird immer popu­lä­rer und mit der zuneh­men­den Popu­la­ri­tät wächst natür­lich auch die Zahl der Tarife.

Wie also gehen Sie am bes­ten vor, wenn Sie eine geeig­nete Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung abschlie­ßen möch­ten?

Ich emp­fehle Ihnen, in drei Schrit­ten vor­zu­ge­hen:

Schritt 1: Ermit­teln Sie Ihren spe­zi­fi­schen Bedarf

  • Wie­viel Absi­che­rung benö­ti­gen Sie?
    • Ist in Ihrem Fall eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll oder eig­net sich die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung für Sie bes­ser?

Schritt 2: Tarif­ver­gleich bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung

Auch wenn Tarif­ver­gleichs­rech­ner nie­mals eine indi­vi­du­elle Bera­tung erset­zen kön­nen, so lie­fern Sie Ihnen doch zu Beginn einen guten Markt­über­blick.

Quelle: Aus­zug aus Mor­gen und Mor­gen

Schritt 3: Ver­gleich von indi­vi­du­el­len Ange­bo­ten

  • Passt der ange­bo­tene Tarif zu mei­nem Berufs­bild?
  • Wel­che Optio­nen beinhal­tet er?
  • Unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen las­sen sich Bei­trag und Leis­tung erhö­hen, und zwar ohne erneute Gesund­heits­prü­fung?
  • Kann eine lebens­lange Rente ver­ein­bart wer­den?
  • Las­sen sich andere Ver­si­che­run­gen inte­grie­ren, zu Bei­spiel eine Dread Dise­ase Ver­si­che­rung? Hierzu emp­fehle ich auch mei­nen Bei­trag zur Dread Dise­ase.
    • Wie sind die Grund­fä­hig­kei­ten genau defi­niert?
    • Wie hoch ist der Spread zwi­schen Tarif- und Zahl­bei­trag?

Gehen Sie unbe­dingt in die­ser Rei­hen­folge vor und holen Sie sich Unter­stüt­zung von einem Exper­ten oder einer Exper­tin.

Fazit: Meine Erfah­run­gen zur Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung

Zuge­ge­ben, ich weiß nicht, wie es mit der Absi­che­rung von bio­me­tri­schen Risi­ken (Berufs­un­fä­hig­keit, Erwerbs­un­fä­hig­keit, Tod…) im Aus­land aus­sieht. Aber ich kann mir gut vor­stel­len, dass wir in Deutsch­land einen Spit­zen­platz beset­zen, was die Nach­frage nach sol­chen Pro­duk­ten angeht. Schließ­lich gel­ten Deut­sche ja eher als vor­sich­tig und zuwei­len auch ängst­lich.

Meine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung-Erfah­run­gen in der Pra­xis sind, das diese Ver­si­che­rung immer noch einen rela­tiv klei­nen Raum ein­nimmt. Die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, aber auch die Schwere-Krank­hei­ten Ver­si­che­rung (Dread Dise­ase), bie­ten einen grö­ße­ren Schutz für den Ver­si­cher­ten. Nichts­des­to­trotz gibt es Men­schen, für die eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung eine gute Alter­na­tive dar­stellt. Bes­tes Bei­spiel ist der Schrei­ner, der beim Sägen seine rechte Hand ver­liert. Hier ist der Fall klar gere­gelt: Die Grund­fä­hig­keit „Grei­fen“ ist von nun an nicht mehr gege­ben, er erhält seine Leis­tung. Eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung mit iden­ti­scher Ren­ten­höhe ist aber unter Umstän­den viel zu teuer für einen Schrei­ner.

Eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung als Ergän­zung zur Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ist für sehr sicher­heits­be­wusste Men­schen even­tu­ell eben­falls inter­es­sant. Aber das ist auch immer eine Frage des Bud­gets.

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Autor & Finanzexperte Daniel Wenzel

Daniel Wenzel
Unabhängiger Finanzplaner und Finanzberater

Daniel Wenzel hat über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche und ist seit 2010 selbstständig, um die Interessen seiner Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und eine hohe Beratungsqualität zu gewährleisten.

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Ein Kommentar zu „Ist eine Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sinn­voll?“

  1. Ich fande den Bei­trag sehr inter­es­sant. Für viele neue bzw Junge Men­schen in die­sem Bereich wäre es sinn­voll noch zu erwäh­nen ab wann sowas am bes­ten abge­schlos­sen wer­den sollte. Wir waren lei­der gefühlte 15 Jahre zu spät dabei bzw wurde uns sowas zu spät gesagt, wes­we­gen die Bei­träge für uns nicht finan­zier­bar sind. Ja wir haben uns einen Bera­ter zur Seite gezo­gen.

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